Der Hamburger Senat weigert sich, eine Station für die Lebensretter zur Verfügung zu stellen. Es würde dafür gegenwärtig keine Notwendigkeit gesehen, begründet der Senat seine Ablehnung. Bezirk übt Kritik.
Hamburg. Die DLRG(Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) soll keine eigene Station an der Außenalster erhalten. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage der FDP-Bürgerschaftsabgeordneten Martina Kaesbach hervor. Es würde dafür gegenwärtig keine Notwendigkeit gesehen, begründet der Senat seine Ablehnung. Und weiter: „Die öffentliche Sicherheit und Ordnung auf der Alster wird grundsätzlich durch Polizei und Feuerwehr geleistet.“
Damit ignoriert die Stadt auch die Bezirksversammlung Eimsbüttel. Die Abgeordneten hatten bereits im Mai 2013 einen interfraktionellen Antrag beschlossen, in dem die Einrichtung der DLRG-Station begrüßt wurde. Aber seitdem ist nichts geschehen. Der CDU-Vizefraktionsvorsitzende Michael Westenberger fordert: „Es kann auf der Alster gar nicht genug Sicherheit geben. Die Stadt und vor allem der Bezirk sollten deshalb der DLRG einen Standort an der Alster zur Verfügung stellen.“ Kaesbach kritisiert: „Es ist respektlos, wie der Senat mit der DLRG umgeht und interfraktionelle Beschlüsse einer Bezirksversammlung ignoriert.“ Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD) wird sich nicht für die Station einsetzen und verweist auf die Begründung der Stadt.
Die DLRG hatte jahrelang sozusagen als Untermieter einen Kellerraum der Außenstelle der Wasserschutzpolizei an der Alster in Höhe der Alten Rabenstraße genutzt. Doch seit mehr als einem Jahr suchen die Lebensretter, die nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 128 Einsatztage auf dem Gewässer mit zwei Rettungsbooten gefahren sind und etwa 200 Wettfahrten gesichert haben, eine neue Unterkunft: „Wir benötigen einen Raum, in dem wir nicht nur unser Material unterstellen können, sondern in dem sich unsere Helfer umziehen oder auch mal zur Pause zurückziehen können“, sagte Bernhard J. Hänel. Der Rechtsanwalt ist der Vorsitzende des DLRG-Bezirks Wandsbek, der alle Einsätze der Lebensretter auf der Alster koordiniert.
Die DLRG hat einen Standort nördlich vom Restaurant Cliff im Auge: „Hier wäre genügend Platz, um ein Mobilheim aufzustellen, den wir dann als Räumlichkeit nutzen könnten“, sagte Hänel.