Das „Deli-King“ ist eine Mischung aus Mini-Supermarkt und Bistro. Im Angebot sind koschere Speisen von Backwaren über frisches Obst und Gemüse bis zu Tiefkühlkost.

Hamburg. Einige Regale sind noch leer, in der Ecke liegen ein paar Bretter herum, das Ladenschild ist noch nicht angebracht. Dorothee Herkel, Mit-Inhaberin des neuen Geschäfts für koschere Lebensmittel an der Grindelallee, hatte sich die Eröffnung etwas anders vorgestellt. Aber nun muss es eben so gehen. Mit einem Augenzwinkern sagt sie: „Heute nennt man das einfach Soft-Opening.“

„Deli-King“ heißt das bisher einzige jüdische Lebensmittelgeschäft, das die 38-Jährige gemeinsam mit ihrem Vater und dem Hamburger Unternehmer Guido Schilowsky an der Grindelallee 146 eröffnet hat. Alle Speisen und Getränke, die sie hier verkaufen, sind koscher. Als koscher werden Lebensmittel bezeichnet, die den jüdischen Speisegesetzen (Kaschrut) entsprechen. Grundsätzlich wird koscher und nicht-koscher („treife“) eingeteilt. Die Zubereitung spielt eine wichtige Rolle: So dürfen beispielsweise fleischige und milchige Produkte nicht zusammen verarbeitet oder gegessen werden.

Vor ein paar Jahren hatten Herkel und ihr Vater bereits einen ersten Versuch mit dem Geschäft „Ma’ayan“ am Grindelberg gestartet. Doch es lief nicht so wie geplant. Mit dem neuen Konzept, bei dem sie auch die Gemeindeschule und -kindergarten beliefern, soll es jetzt klappen. Sie hofft, dass neben den rund 3000 Mitgliedern der jüdischen Gemeinde in Hamburg auch Touristen im „Deli-King“ einkehren. „In der Vergangenheit waren viele Touristen enttäuscht, wenn sie erfuhren, dass das Angebot in Hamburg so klein ist.“

Das „Deli-King“ soll wie ein kleines Bistro mit angeschlossenem Mini-Supermarkt betrieben werden. „Wir werden Backwaren, Milchprodukte, frisches Obst und Gemüse sowie Tiefkühl-Fleisch, Zutaten wie Maze-Mehl und auch Snacks anbieten“, sagt Guido Schilowsky. Die Speisen werden teils aus Israel importiert, und teils in Eigenherstellung beim koscheren Caterer „Wooks“ produziert.