Rund 40 Menschen protestierten gegen die Wohnungsnot. Anwohner riefen die Polizei. Zuvor waren Rauchbomben geworfen worden.
Eine Gruppe von Aktivisten hat sich am Mittwoch vor einem Grindelhochhaus versammelt, um gegen Mietwucher und Wohnungsnot zu protestieren. Einige der rund 40 Personen kletterten gegen kurz nach 12 Uhr auf das Baugerüst am Gebäude und befestigten dort Plakate mit Aussagen wie „Häuser besetzen ohne verpetzen” oder „Wohnraum für alle”. Anwohner der Oberstraße riefen kurz darauf die Polizei, nachdem einige Aktivisten Rauchbomben geworfen hatten. Es soll sich um Mitglieder der Initiative „Schlaflos in Hamburg” gehandelt haben. Festnahmen gab es keine, die Versammlung wurde von der Polizei ohne weitere Zwischenfälle aufgelöst.
„Die Protestaktion fand ausschließlich vor dem Gebäude statt, keiner der Demonstranten war im Haus”, sagt Ulrike Sweden, Sprecherin der Polizei Hamburg. Um 13.15 Uhr sei die Aktion beendet gewesen.
Die Proteste gegen Wohnungsknappheit und steigende Mieten nehmen in Hamburg immer mehr zu. Die Aktion vor den Grindelhochhäusern war bereits der zweite Vorfall innerhalb weniger Tage. Am Sonnabend drangen zehn Personen in die leer stehende Villa Behnke an der Horner Landstraße ein. Sie hatten Spruchbänder und Plakate dabei, auf denen Aussagen wie "Die Häuser denen, die drin wohnen" oder "Wir sind gekommen, um zu bleiben" standen. Die Polizei räumte das Gebäude nach wenigen Stunden.
Für den 10. November ist eine große Demonstration in der Hamburger Innenstadt angekündigt. Laut dem Bündnis „Mietenwahnsinn stoppen” haben sich mehr als 60 Initiativen und Verbände der Demonstration angemeldet. Auch in Berlin und Freiburg werden an diesem Tag Menschen gegen Mietwucher und Wohnungsknappheit auf die Straße gehen.