Hamburg. In einem See am Kirchwerder Hausdeich treten Retter zum Schlauchbootwettkampf an. Diese Woche wird der Parcours vorgestellt.

Die Freiwillige Feuerwehr Kirchwerder-Nord öffnet wieder ihre Hoolake-Arena, denn am 14. August soll nun endlich der Schlauchbootwettkampf der Freiwilligen Feuerwehren aus den Vier- und Marschlanden, Bergedorf und Gästen steigen. In den vergangenen zwei Jahren musste das Spektakel wegen Corona ausfallen – nun geht es mit einem Übungslauf am Freitag, 22. Juli, wieder in die heiße Phase. Die Vorstellung des Parcours beginnt um 18 Uhr gegenüber dem Kirchwerder Hausdeich 82.

„29 Gruppenanmeldungen haben wir bis jetzt“, erklärt Organisator Heiner Meyns. Doch er muss bei Weitem nicht alles alleine stemmen: Neben seinen Kameradinnen und Kameraden erfährt der Wehrführer der FF Kirchwerder-Nord „sehr viel Unterstützung vor allem von hiesigen Firmen, befreundeten Wehren aus dem Bereich, von der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, dem Schießclub Seefeld und auch von allen Anwohnern“. Auch für die beteiligten Behörden findet der 58-Jährige lobende Worte: „Sie haben uns in der Genehmigungsphase selbst dann großartig unterstützt, als die Infektionsschutzregeln noch gar nicht bekannt waren.“

Einige Hindernisse waren morsch und mussten überarbeitet werden

Die Feuerwehrleute selbst aber waren wieder die aktivsten: Schon seit dem bisher letzten Wettkampf im Sommer 2019 war klar, dass die Gewinner aus Kirchwerder-Nord wieder den nächsten Wettstreit ausrichten werden. Da ahnte aber noch niemand, dass so etwas wie eine Corona-Pandemie eine dreijährige Zwangspause verordnen könnte. Seit einigen Wochen laufen die Vorbereitungen. „Wir mussten die bekannte Schlauchbootrutsche an vielen Stellen ausbessern. Eine Brücke war zudem so morsch, dass wir sie ganz neu bauen mussten“, erklärt Wehrführer Meyns.

Nach der Corona-Pause waren einige Instandsetzungsarbeiten notwendig, wie an der Rutsche oder Brücke.
Nach der Corona-Pause waren einige Instandsetzungsarbeiten notwendig, wie an der Rutsche oder Brücke. © Florian Büh

Mehrfach musste Werkzeug und Material zum Hoolaker Brack geschafft werden. Doch nun – wenige Tage vor der Neuauflage – scheint alles fertig zu sein. Der Probelauf auf den zwei Bahnen, auf denen wieder verschiedene Hindernisse überwunden werden müssen, steht kurz bevor: „Am Freitag können sich – ganz ohne Anmeldung – alle interessierten oder registrierten Gruppen schon einmal den Parcours anschauen. Bis zu diesem Tag nehmen wir auch noch Anmeldungen entgegen. Wir weisen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann in die Besonderheiten vor Ort ein. Etwa 20 Gruppen erwarten wir bereits an diesem Abend.“

Bis zum Wettkampf kann auf der Strecke trainiert werden

Die kommenden drei Wochen lang kann dann von Montag bis Freitag auf der Wettkampfstrecke trainiert werden, am Sonnabend auch von Jugendfeuerwehren. Zugleich wird auch damit die Werbetrommel für den tatsächlichen Wettkampftag gerührt: „Am 14. August eröffnen wir pünktlich um 12 Uhr mit einer eigens komponierten Hymne. Natürlich soll unser Urgestein Heinz Peters wieder die Moderation übernehmen. Traditionell auch wieder mitten auf dem See, auf seinem eigenen Ponton. Die Siegerehrung wird gegen 18 Uhr sein“, kündigt Heiner Meyns an.

Schon jetzt haben sich wieder Gastwehren aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen angekündigt. Sie werden mit einer gesonderten Bewertung bedacht. Dabei geht es vielen Teilnehmern tatsächlich weniger um den ersten Platz, als vielmehr darum, endlich wieder dabei sein zu können:„Mir ist es wichtig, dass alle Altersgruppen uns in unserer Heimat besuchen können, und wir wieder ein Stück zusammenrücken“, betont Heiner Meyns. Ganz verbergen kann der Wehrführer aber dann doch nicht, dass er sich sichtlich darüber freut, dass der Schlauchbootwettkampf zuletzt durch seine Wehr gewonnen wurde und daher auch von seiner Truppe ausgerichtet wird.

Den begehrten Wanderpokal durfte die Wehr in ihrer Vitrine behalten

Die Feuerwehrleute aus Kirchwerder-Nord hatten 2019 bereits zum zwölften Mal (1981 bis 1983, 2003 bis 2005, 2009 und 2010, 2016 bis 2019) in der langen Tradition des Schlauchbootwettkampfes gewonnen – immer in Serie. Nur einmal, zwischen 1983 und 2003, gab es ein Tief: 20 Jahre lang kein Sieg. Anders als die vergangenen vier Wettkämpfe: Diese konnten allesamt von der FF Kirchwerder-Nord gewonnen werden. Den begehrten Wanderpokal durfte die Wehr schon nach drei Siegen in Folge in ihrer Vitrine behalten.

Wer sehen will, wie sich die Truppen in diesem Jahr schlagen und wer den neuen von der Bergedorfer Zeitung gestifteten Pott gewinnt, kann das Spektakel am 14. August vom Ufer der Hoolake-Arena aus verfolgen. Zuschauen ist ausdrücklich erwünscht.