Bergedorf. Das Reh hatte Bisswunden und ein gebrochenes Bein. Besonders tragisch: Der Jagdpächter fand zwei tote Kitze im Bauch.
Wenige Meter hinter seinem Elternhaus nahe dem Waldkindergarten an der Rothenhauschaussee machte ein sieben Jahre alter Junge am Sonntag eine traurige Entdeckung: Am Waldrand lag ein Reh am Boden und machte keine Anstalten zu flüchten – selbst als sich das Kind näherte. Schnell war klar, dass das Tier schwer verletzt war: Über die Polizei wurde Jagdpächter Nils Ohlrogge aus Curslack alarmiert, der das Reh abholte und auf seinem Hof vom Leid erlöste.
Bissverletzungen am Bauch waren eindeutig zu erkennen
Es sei offensichtlich, dass ein Hund die Ricke schwer verletzt hatte: „Die Bissverletzungen am Bauch waren eindeutig zu erkennen“, sagt Nils Ohlrogge. Zudem war der rechte Hinterlauf des Rehs gebrochen. Besonders tragisch: Die Ricke war hochtragend. Zwei tote Kitze fand der Jagdpächter im Bauch. „Selbst in dieser Jahreszeit lassen einige verantwortungslose Herrchen und Frauchen ihre Lieblinge frei in Wald und Feld laufen“, stellt Ohlrogge fest. Dabei sei es nach Hamburger Hundeverordnung verboten, Hunde auf Wiesen und im Wald abseits der gekennzeichneten Wege laufen zu lassen – selbst an der Leine.
„Wir haben jetzt Brut- und Setzzeit, die tragenden Muttertiere sind nicht mehr so schnell und werden leicht zur Beute, abgesehen vom Stress, dem die Tiere ausgesetzt sind“, mahnt Nils Ohlrogge. Uneinsichtige Hundehalter sollten daher höflich, aber bestimmt auf ihr Fehlverhalten hingewiesen werden.