Hamburg. Der Vierländer verabschiedet sich aus dem Regionalausschuss der Bezirksversammlung. Dank von allen Fraktionen und der Verwaltung.

Mit seiner herzlichen, aber auch konsequenten Art hat er den Regionalausschuss maßgeblich geprägt: Zehn Jahre lang leitete Bernd Capeletti das Gremium, das sich einmal im Monat mit den politischen Themen der Vier- und Marschlande befasst, führte als Vorsitzender durch kurze, aber auch sehr langwierige Sitzungen. Nun sei die Zeit gekommen, um kürzer zu treten, teilte der 71-Jährige am Dienstagabend mit. Bernd Capeletti gibt den Vorsitz des Regionalausschusses auf eigenen Wunsch ab und scheidet ebenso aus dem Gremium aus. „Es war mir stets eine Freude und Ehre, diesen Ausschuss zu leiten“, sagt Bernd Capeletti.

Bereits seit 45 Jahren ist der Vierländer Mitglied der CDU, engagierte sich in der Zeit stets für seine Heimat – ob früher im Ortsausschuss oder bis jetzt im Regionalausschuss, wie Parteikollege Jörg Froh feststellte. „Dir als Vorsitzendem ist es mit zu verdanken, dass wir uns bei wichtigen Themen interfraktionell zusammenraufen und gemeinsam Themen für die Vier- und Marschlande bewegen konnten“, so Froh.

Fragestunde für Bürger war Bernd Capeletti immer besonders wichtig

Besonders die Einbeziehung der Bürger lag Bernd Capeletti stets am Herzen. Die veranschlagte halbe Stunde zu Beginn der Sitzungen reichte daher oftmals für die öffentliche Fragestunde nicht aus. Auch das habe Bernd Capeletti stets gut moderiert, gern auch mal einem Schnack op Platt, wie Jörg Froh feststellt. Sobald es die Corona-Lage wieder zulasse, sollten Bürger unbedingt wieder zu den Sitzungen zugelassen werden.

Wie es sich für einen echten Vierländer gehört, gibt es Blumen zum Abschied: Bernd Capeletti war zehn Jahre lang Vorsitzender des Regionalausschusses.
Wie es sich für einen echten Vierländer gehört, gibt es Blumen zum Abschied: Bernd Capeletti war zehn Jahre lang Vorsitzender des Regionalausschusses. © BGZ/Diekmann | Lena Diekmann

Nicht nur die eigenen Parteikollegen fanden lobende Worte für den scheidenden Vorsitzenden: „Regionalpolitisch geht ein großer Vierländer in den Ruhestand“, sagte Stellvertreter Stephan Meyns (FDP), der die Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis genommen habe, sie aber selbstverständlich akzeptiere und unterstütze. Capeletti habe den Ausschuss mit seiner Art und seinem Engagement geprägt und stets mit großem Detailwissen beeindruckt: „Es gibt kaum einen Stein, Weg oder Menschen in den Vier- und Marschlanden, den du nicht kennst“, stellte Stephan Meyns fest.

Großes Lob von Politikern anderer Fraktionen

Als „echten Verlust“ verbucht auch Heinz Jarchow (SPD), der vor Stephan Meyns jahrelang als Stellvertreter im Regionalausschuss an Capelettis Seite gesessen hatte, das Ausscheiden des Vorsitzenden. „Du bist eines der großen Gedächtnisse der Vier- und Marschlande, von denen es nicht so viele gibt. Deine Art mit Menschen, selbst in scheinbar unendlichen Situationen umgehen zu können, werden wir sehr vermissen“, so Jarchow.

Neben Ernst Heilmann (Die Linke), der für die „jahrelange gute Zusammenarbeit“ dankte, ließ es sich auch Rolf Wobbe (Die Grünen), der sich vor gut einem Jahr aus dem Regionalausschuss zurückgezogen hatte, nicht nehmen, zum Abschied von Bernd Capeletti noch einmal das Wort zu ergreifen: „Wir gehören zwar verschiedenen Parteien an, doch uns verbindet als Vierländer Lokalpatrioten einiges. Es war mir eine Ehre, mehr als zehn Jahre mit dir im Regionalausschuss zu sitzen.“

Nachfolge von Bernd Capeletti soll im November geklärt werden

Nicht nur die Fraktionen werden ihren Vorsitzenden vermissen: „Wir waren dankbar, dich an unserer Seite zu wissen und haben dich stets für deine Geradlinigkeit, Ehrlichkeit und Souveränität bewundert“, sagte der Regionalbeauftragte Lars Rosinski im Namen der Bergedorfer Verwaltung.

Die Nachfolgerin oder der Nachfolger von Bernd Capeletti soll im November gewählt werden. Der Bergedorfer Bezirksversammlung wird der Christdemokrat als Abgeordneter erhalten bleiben, ebenso im Wirtschaftsausschuss weiter mitwirken.