Neuengamme. Vierländer Sommerturnier des Reit- und Fahrvereins Vierlanden in Neuengamme mit 192 Teilnehmern – aber ohne Zuschauer.
Das Vierländer Sommerturnier des Reit- und Fahrvereins Vierlanden am Neuengammer Hausdeich wurde am Wochenende unter starken Sicherheits- und Hygienebedingungen durchgeführt, nachdem es im vergangenen Jahr ganz ausfallen musste. Zuschauer waren zur Enttäuschung vieler Reitbegeisterter der Region nicht zugelassen. Dennoch wertete es der Verein als Erfolg und „enormen Vertrauensvorschuss der Gesundheitsbehörde“, wie Sprecherin Nicole Brandl erläutert: „Wir sind der erste Verein des Amateursports, der in Hamburg ein Turnier ausrichten darf. Pro Pferd ist nur eine Begleitperson zugelassen, Siegerehrungen gibt es nicht, die Sieger holen sich ihre Schleife und den Ehrenpreis bei der Turnierleitung ab.“
Dennoch waren die Ausrichter trotz der vielen Auflagen hochmotiviert und wollten den Reitern endlich wieder die Möglichkeit bieten, Erlerntes zu präsentieren. Und das wurde honoriert:192 Reiter mit 238 Pferden und Ponys meldeten sich zum Dressur- und Springturnier an. „Die Richter mussten einen Coronatest machen, auf dem Freigelände herrscht keine Maskenpflicht, aber in den WCs“, berichtet Nicole Brandl. Bewirtung für die Reiter gab es keine, lediglich die Richter und Helfer des Vereins wurden versorgt. Aber das Tat der Freude, endlich wieder ein Turnier reiten zu dürfen, keinen Abbruch.
Ein Fotoshooting mit Pferd als Sonderpreis für die Erstplatzierte
Voller Stolz nahm Marie Stubbe vom Reit- und Fahrverein Kirchwärder ihre Schleife und den Sonderpreis für ein Fotoshooting mit Pferd für den Sieg der Stilsprungprüfung der Klasse E entgegen: „Ich reite den siebenjährigen Comic seit etwa zwei Jahren und freue mich über den Sieg“, sagte die 17-Jährige, die noch in einer zweiten Prüfung an den Start ging. Comic, der eigentlich „Uwi“ genannt wird, wartete gelassen auf den zweiten Ritt in der Stilsprungprüfung der Klasse A*.
Natürlich hätten die Zuschauer auf dem Gelände gefehlt, lautete das Resümee des Vereins. Insbesondere am Sonnabend hätten einige Interessierte die Dressurprüfungen aus der Distanz von der Straße aus verfolgt. Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen habe es aber nur sehr wenige gegeben, so Milena Jens, dritte Vorsitzende des Vereins: „Diejenigen waren entweder nicht informiert oder hatten den Lautsprecherdurchsagen nicht richtig zugehört, zeigten sich aber alle sofort einsichtig.“ Milena Jens leitete das Turnier gemeinsam mit der ersten Vorsitzenden, Nicola Timmann, und blickt optimistisch in die Zukunft: „Vielleicht wird es im Herbst möglich sein, das Vielseitigkeitsturnier in gewohnter Weise auszurichten.“ Geplant ist das Turnier für den 4. und 5. September 2021