Hamburg. Schmierereien und eingeschlagene Scheiben machen dem Verein am Gammer Weg schwer zu schaffen. Die Ehrenamtlichen sind frustriert.

Auf seiner Sportanlage am Gammer Weg hatte der SV Altengamme bisher nie Probleme mit Vandalismus. Selbst wenn Jugendliche sich dort in den späten Abendstunden am Spielfeldrand des Fußballplatzes trafen, habe es höchstens mal eine zerbrochene Bierflasche gegeben, berichtet Philipp Mohr (23), der sich ebenso wie sein Vater Bernd Mohr seit Jahren für den Vierländer Verein engagiert.

Doch seit gut einem Jahr kommt es auf der Anlage vermehrt zu Schmierereien und Sachbeschädigung. Dabei ist der Sportplatz nun sogar umzäunt, da der Verein wegen der Corona-Auflagen zeitweise sicherstellen musste, dass die Anlage gesperrt und damit nicht zugänglich ist. Doch seitdem habe der Vandalismus sogar noch zugenommen, berichtet Philipp Mohr.

Das Fenster in der Tür zur Verkaufsbude ist in unzählige Teile gesprungen.
Das Fenster in der Tür zur Verkaufsbude ist in unzählige Teile gesprungen. © Lena Diekmann

SV Altengamme: Vandalismus auf Anlage nimmt zu

Los ging es im Frühjahr 2020 mit ersten Schmierereien. Im Sommer wurde dann gleich zweimal in die Bude der Beachvolleyballer eingebrochen. Die Beute war mit vier Flaschen Bier äußerst überschaubar. Was viel schwerer wog, war der Schaden am demolierten Häuschen. Der bescherte dem gut 1000 Mitglieder starken Verein nicht nur unnötige Reparaturkosten, sondern war zugleich auch noch gefährlich. Denn die Scherben der zertrümmerten Scheibe fielen in den Sand des benachbarten Beachvolleyballfeldes, auf dem die Ballsportler bekanntermaßen barfuß trainieren. Mühselig musste der Sand durchgesiebt werden, um ausschließen zu können, dass sich keine Scherbe mehr in dem Sand befand.

Sand vom Volleyballfeld musste mühselig gesiebt werden

In diesem Jahr geht es nun mit voller Wucht weiter: Ein großes Werbebanner mit Vereinswappen, das dem SV Altengamme gesponsert wurde, ist mit weißer und gelber Farbe besprüht worden. Kindliche Motive und Sprüche legen die Vermutung nahe, dass es sich dabei eher um jüngere Täter handelt, die im Umgang mit einer Sprühflasche noch nicht so versiert sind. An dem Unterstand am Spielfeldrand sieht es da schon anders aus: Ringsum befinden sich mittlerweile zahlreiche Schmierereien und auch „professioneller“ gesprühte Graffitis. Zudem liegen dort immer wieder zerschlagene Hartalkohol-Flaschen.

Summiert liegt der entstandene Schaden in den Tausendern

Auch in die Verkaufsbude, die vor allem an Spieltagen der 1. Herren genutzt wird, wurde eingebrochen. „Dabei ist sie komplett leer“, sagt Philipp Mohr. Die Tür ist noch immer schwer gezeichnet, die Scheibe in unzählige Teile gesprungen. „Summiert liegt der Schaden wohl in den Tausendern“, schätzt der Vereinsvorsitzende Bernd Mohr.

Das Werbebanner mit Vereinslogo ist mit gelber und weißer Sprühfarbe beschmiert.
Das Werbebanner mit Vereinslogo ist mit gelber und weißer Sprühfarbe beschmiert. © Lena Diekmann

Die Frustration im Verein ist mittlerweile groß: „Hier wird etwas zerstört, in das Ehrenamtliche ganz viel Herzblut reinstecken“, sagt Philipp Mohr. Er fürchtet, dass die weitläufige Anlage noch mehr potenzielle „Angriffsfläche“ bietet. „Das Gesamtbild der Anlage leidet sehr darunter“, so der 23-Jährige.

Mehrere Schulen in Bergedorf mussten Schulhöfe nach Vandalismus sperren

Mit dem Vandalismus-Problem steht der SV Altengamme nicht alleine da: In Bergedorf mussten mehrere Schulen bereits die Notbremse ziehen und ihre Schulhöfe sperren, nachdem sich seit Beginn der Corona-Pandemie dort Beschädigungen gehäuft hatten.

In Altengamme ist Dorfsheriff Martin Langfeld bereits informiert. Auch zum Einbruch in die Bude der Volleyballer hat die Polizei ermittelt. Letztlich bleibt dem Verein aber erst einmal nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, dass alle Altengammer verstärkt die Augen und Ohren offenhalten und der Vandalismus endlich ein Ende nimmt.