Hamburg. Das Bezirksamt und die Polizei erarbeiten seit Monaten eine Strategie, um ein erneutes Chaos an den Badeseen zu vermeiden.

Die Sommerhitze im August 2020 war noch gar nicht ganz abgekühlt, da kamen Vertreter des Bergedorfer Bezirksamtes und der Verkehrspolizei das erste Mal zusammen, um gemeinsam ein Verkehrskonzept für die Badegewässer in den Vier- und Marschlanden zu entwickeln.

Waren Dove-Elbe, See Hinterm Horn oder Hohendeicher See schon zuvor beliebte Ausflugsziele, war der Besucherandrang im Corona-Sommer, als viele Menschen nicht verreisten und Strände an Nord- und Ostsee überfüllt waren, schier grenzenlos. Das hatte zur Folge, dass die Polizei an einem Wochenende sogar die Zufahrten zu den Seen weiträumig absperren musste und viele Autos abgeschleppt wurden, um Straßen für Rettungsfahrzeuge und Busse überhaupt passierbar zu machen.

Andrang an den Badeseen: Verkehrskonzept wird vorgestellt

Und diese Szenen möchte die Bergedorfer Verwaltung in diesem Jahr möglichst vermeiden, betonte Bergedorfs Tiefbauchef Lars Rosinski im Regionalausschuss. Gemeinsam mit der Polizei seien die gesamten Straßen rund um die Seen auf ihre Beschilderung und Verkehrsführung hin überprüft und bereits Anordnungen für eine übersichtlichere Beschilderung und Halteverbote geschrieben worden. Ebenso wurden vier Szenarien und entsprechende Handlungsabläufe entwickelt, die je nach Anzahl der Besucher greifen sollen.

Schon im Februar war der Andrang auf den Straßen wieder groß

Nachdem die VHH bereits in die Überlegungen einbezogen wurden, sollen noch weitere Institutionen folgen, so Rosinski. Geplant ist, das Konzept in der nächsten Sitzung des Regionalausschusses am 13. April vorzustellen. Dann bittet das Bezirksamt auch um weitere Hinweise aus der Politik, um das Konzept weiter auszufeilen und zu verbessern.

Wie wichtig ein entsprechendes Konzept ist, zeigte sich erst kürzlich, als am dritten Februarwochenende plötzlich der frühe Frühling ausbrach und Tausende Menschen mit Fahrrädern, Motorrädern oder Autos ins Landgebiet strömten.