Allermöhe. Bezirksamt und Polizei wollen gemeinsames Konzept entwickeln. Auch der Regionalausschuss wird involviert. Möglicherweise Shuttlebusse.
Der August 2020 war ein Monat der Extreme: Nicht nur, dass tagelang in Folge Temperaturen von mehr als 30 Grad herrschten und damit ein neuer Hitzerekord für Hamburg aufgestellt wurde. Zeitgleich sind viele Menschen coronabedingt nicht in den Urlaub gefahren und suchten daher eine Abkühlung in der näheren oder weiteren Umgebung. Dementsprechend voll war es an den Badegewässern im Bezirk Bergedorf, die bereits in den vergangenen Jahren durchaus beliebt waren. „Aber in diesem Jahr war es schon erheblich mehr“, stellt Axel Kleeberg, Chef der Bergedorfer Verkehrspolizei, fest.
Am zweiten Augustwochenende sei das Chaos am größten gewesen: Vor allem der Allermöher Deich entlang des Sees Hinterm Horn war beidseitig so zugeparkt, dass es für Busse und landwirtschaftliche Maschinen kaum noch ein Durchkommen gab. Auch für Rettungsfahrzeuge wäre es im Ernstfall eng geworden. Um das zu vermeiden, reagierten Polizei und Verwaltung, öffneten am darauffolgenden Wochenende einen weiteren Parkplatz im Eichbaumpark und sperrten Zufahrtsstraßen zu den Badeseen schon frühzeitig ab.
Möglicherweise an heißen Tagen Shuttlebusse
Das habe gut geklappt, man sei „im Großen und Ganzen“ zufrieden gewesen, berichtet Axel Kleeberg. Allerdings habe diese Maßnahme auch sehr viele Einsatzkräfte gefordert. „Ohne Unterstützung aus Hamburg können wir das nicht stemmen“, betont Kleeberg. Daher wollen Polizei und Bezirksamt nun die kühleren Monate nutzen, um im Sommer 2021 für einen erneuten Ansturm der Badegäste gewappnet zu sein, kündigt Bergedorfs Tiefbauchef Lars Rosinski an.
Dabei gebe es einige Bereiche, die es zu optimieren gelte: Einer ist die Müllbeseitigung. Zwar sei die Stadtreinigung sehr schnell und ständig im Einsatz gewesen. Trotzdem könne „nachgeschärft“ werden, so Rosinski, der die Stadtreinigung daher ebenso einbeziehen will wie die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH). Es soll geprüft werden, ob an heißen Tagen Shuttlebusse möglich wären, die Badegäste vom großflächigen Parkplatz am Eichbaumsee in Richtung des Sees Hinterm Horn kutschieren.
Bezirksamt und Polizei wollen gemeinsames Konzept entwickeln
Der Parkplatz auf der Festwiese am Eichbaumsee soll im kommenden Jahr besser ausgeschildert werden. Diesen Sommer wurden lediglich provisorische Schilder aufgestellt, um schnellstmöglich den Leuten den Weg zu weisen. Der Platz, der etwa 750 Fahrzeuge fassen kann, wurde nur geöffnet, wenn die Wetterlage es erforderte.
Allerdings wurde er in diesem Sommer auch nicht nur zum Parken genutzt, sondern machten sich dort auch Camper es über längere Zeit gemütlich. Das sei natürlich nicht Sinn der Fläche, stellt Lars Rosinski fest. Ebenso werde geprüft, ob es Sinn ergebe, weitere Flächen zum Parken freizugeben, so Lars Rosinski.
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In den kommenden Wochen wollen zunächst Bezirksamt und Polizei gemeinsam ein Konzept entwickeln. Dieses soll Ende des Jahres im Regionalausschuss vorgestellt und dann auch die Ideen der Lokalpolitiker eingearbeitet werden, die eventuell auch von Bürgern an sie herangetragen worden sind.