Billwerder. Kathrin Mallonn (51, Fürst Bismarck Mühle) ist neue Gastronomin in dem alten Hufnerhaus am Billwerder Billdeich.
Der vordere Bereich des sanierten Hufnerhauses am Billwerder Billdeich 256 wurde im April 2012 erstmals als Café und Bistro genutzt. Seitdem gab es zahlreiche Pächterwechsel, standen die Räume immer wieder länger leer, trug das Haus verschiedene Namen. Aus „Frollein Lotte“ wurde die „Deichmamsell“. Unter diesem Namen begrüßten dort Nils Owe Krack und später dessen Nachfolger Peter Eckerlin die Gäste. Vor einigen Monaten warf auch Eckerlin hin. Nun gibt es eine neue Nachfolgerin – und einen neuen Namen für das Haus, das um 1650 erbaut worden ist und seit zwölf Jahren unter Denkmalschutz steht: Kathrin Mallonn. Sie betreibt darin die „Alte Deichkate“.
Die 51-Jährige hat den vorderen Bereich des hübschen, reetgedeckten Hauses vom Boberger Reitverein gepachtet – zunächst für fünf Jahre. Der Verein pachtet das Haus wiederum seit 1968 von der Stadt. Rund 50.000 Euro investiert die Gastronomin in den Neustart, allein 12.000 Euro fließen in die neue Ausstattung der zwölf Quadratmeter großen Küche.
Gäste finden auch auf Samtsofas Platz
Auch den drei Gasträumen mit insgesamt gut 50 Sitzplätzen hat Kathrin Mallonn Namen gegeben: In „Kaffeestube“, „Esszimmer“ und „Guter Stube“ finden die Gäste auf neuen Möbeln im alten Look Platz, darunter Samtsofas in Altrosa.
Im März hat Kathrin Mallonn die Räume zum ersten Mal betreten: „Ich hatte gleich so ein schönes Bauernhof-Gefühl, fühlte mich an meine Kindheit erinnert.“
Kathrin Mallonn ist ein Gastronomie-Profi. Die aus Eldagsen bei Springe stammende Mutter zweier Söhne betreibt seit fünf Jahren auch auch das renommierte Hotel-Restaurant Fürst Bismarck Mühle in Aumühle. Die 51-Jährige, die in Reinbek lebt, ist gelernte Hotelfachfrau und studierte Betriebswirtin, hat im Laufe der Jahre Zusatzqualifikationen wie Fachkraft für Lebensmittelhygiene erworben.
In der Fürst Bismarck Mühle am Limit
„Ich habe Ende der 80er-Jahre den Beruf der Hotelfachfrau im ‘Hotel Sackmann’ im Schwarzwald gelernt“, sagt die Gastronomin. Später arbeitete sie in weiteren namhaften Häusern in Niedersachsen und Hessen, „anfangs als Servicekraft, später dann meist als stellvertretende Geschäftsleiterin“.
In der „Alten Deichkate“ werden sie oder ihr Mitarbeiter Malte Cuhlmann in den ersten Monaten stets vor Ort sein, als Ansprechpartner für die Gäste und um Abläufe optimieren zu können. Für Service und Küche greift Kathrin Mallonn auf sechs Mitarbeiter zurück.
In den gemütlichen Räumen am Billwerder Billdeich sollen auch Feiern organisiert werden, die in der Fürst Bismarck Mühle nicht ermöglicht werden können. „Dort sind wir am Limit und müssen leider immer wieder Anfragen absagen.“ Denn der klassische Restaurantbetrieb können auch nicht dauernd an Wochenenden geschlossen werden: „Dann bleiben die Gäste weg, die spontan Essen gehen wollen.“ In der „Alten Deichkate“ soll Beides – Feiern mit bis zu 50 Personen und reguläres Publikum – unter einen Hut gebracht werden.
Von Anfang Oktober an soll länger geöffnet werden
Zunächst ist sonnabends und sonntags, 12 bis 18 Uhr, geöffnet – im Kaffeegarten (40 Plätze). Vom 12./13. September an sollen auch die Innenräume zur Verfügung stehen. Sobald die neue Küchentechnik montiert ist, „vermutlich Anfang Oktober“, wird freitags bis sonntags, 12 bis 21 Uhr, geöffnet. Dann gibt es auch „gute Landhausküche“ – regionale, saisonale Speisen wie Grünkohl und Kürbissuppe. Vorerst beschränkt sich das Angebot auf Belgische Waffeln, Stullen und hausgebackene Kuchen. Reservierungen unter Telefon 040/73 67 70 50.