Ochsenwerder. Verein KulturVielfalt Stadt.Land.Fluss stellt Holzhäuschen voller ausgedienter Kostbarkeiten im Zentrum von Ochsenwerder auf.

In den vergangenen acht Wochen investierten Nina Seifert (34) und Hannah Schult (40) vom Verein KulturVielfalt Stadt.Land.Fluss mit einer Nachbarin etliche Arbeitsstunden, um einen ehemaligen, in Belgien angefertigten Verkaufswagen in ein Tauschhaus umzubauen. Die Frauen schliffen und strichen Holz, dichteten das Satteldach ab, bauten Regale und Kleiderstangen ein.

Ihre Arbeit hat sich gelohnt: Das taubenblaue Mini-Holzhaus an der Kreuzung Ochsenwerder Kirchendeich/Alter Kirchdeich (direkt neben Rieges Gasthof) ist ein Schmuckstück geworden – und hat nun geöffnet. Jeder darf sich bedienen – und seinerseits auch ausgediente Schätze wie Bücher, Spiele, Spielzeuge, Kleidung, DVDs oder Werkzeuge dort ablegen.

Geld für Materialkosten ausgelegt

Etwa 230 Euro investierten die Frauen in das Material für den Umbau des Häuschens. Sie haben das Geld ausgelegt und hoffen, dass sie es bei der nächsten Kleiderbörse des Vereins – geplant: 1. November – zurückbekommen. „Ein Teil der Einnahmen bei den Börsen geht an den Verein“, sagt Nina Seifert.

„Der kleine Wagen ist eine Dauerleihgabe eines netten Herrn aus Hamburg, der auf Märkten Wildfleischprodukte darin anbieten wollte“, sagt Hannah Schult. „Mittlerweile macht er aber beruflich etwas ganz anderes, sodass er den Wagen vorerst nicht mehr benötigt. Ganz von dem Schmuckstück wollte er sich allerdings auch nicht trennen.“ Der einachsige Wagen, dessen Räder nun abmontiert sind, stand vor seinem geplanten Einsatz als Wildfleischbude lange in Blankenese vor einem Café.

Neuen Stellplatz eigens gepflastert

Um den Tauschwagen sicher abstellen zu können, pflasterten Mitglieder des Vereins (und damit des Wohnprojekts Stadt.Land.Fluss) den neuen Stellplatz neben dem alten Gasthofgebäude. Die Fläche gehört dem Wohnprojekt.

Bei einer kleinen Einweihungsfeier spielten Mena und Lisbeth (beide 9), Mädchen aus dem Wohnprojekt, Beethoven auf der Blockflöte, gab es von Vereinsmitgliedern Kaffee und Kuchen für die Anwesenden. „Im Laufe des Nachmittages kamen bestimmt 30 Besucher, die sich den Tauschwagen anschauten“, sagt Hannah Schult. Viele griffen gleich zu, schnappten sich ein Kinderbuch oder Stofftier für ihren Nachwuchs oder ihre Enkel. Manche kehrten schnell mit ausgedienten Kostbarkeiten zum „Auffüllen“ zurück.

Wichtig ist den Organisatorinnen, dass Spender saubere, heile Sachen ablegen und nichts vor dem Tauschhaus abstellen, um Sperrmüll zu vermeiden. Größere Dinge können auf Zetteln an einer Pinnwand beschrieben werden.