Bergedorf/Föhr. Robert Kiehn dreht einen Kurzfilm auch in den Vierlanden. Sein Großvater war 34 Jahre lang Pastor in Curslack. Crowdfunding startet.
In seiner Kindheit hat er viele Tage in den Vierlanden verbracht. Spiele mit den Nachbarskindern in Gewächshäusern, Ausflüge zum Rieck-Haus und natürlich Besuche der Kirche St.
Johannis am Curslacker Deich sind ihm dabei besonders in Erinnerung geblieben. Schließlich war sein Großvater dort jahrzehntelang der „Hausherr“. Von 1961 bis 1995 war Rolf-Martin Kiehn (†2017) Pastor in Curslack. Und Enkel Robert, der in Bad Schwartau aufwuchs, war häufig bei den Großeltern zu Besuch.
Mit der Gegend verbindet Robert Kiehn daher noch immer sehr viele schöne Erinnerungen. Und auch die Gebäudestruktur ist ihm positiv in Erinnerung geblieben. Daher kehrte der 27-Jährige, der heute im Hamburger Stadtteil Hohenfelde wohnt, zurück in die Vierlande, um sie als Kulisse für sein Kurzspielfilmprojekt zu nutzen. Als Drehorte dienten das Geschäft A&O von Helmut Küster am Curslacker Deich und die Fassade von Talita Kum am Neuengammer Hausdeich. Das christliche Alten- und Pflegeheim bekommt für den Film aber kurzzeitig eine andere Bestimmung: Es wird zur Polizeistation. „Wir haben dort viel wohlwollende Zustimmung erhalten, um dort drehen zu können“, sagt Robert Kiehn.
Fünf Drehtage für den Kurzfilm stehen noch aus
Ein Großteil des Films wurde bereits im Spätsommer 2019 gedreht. Es ist eine komplette Eigenproduktion, die Robert Kiehn als Drehbuchautor und Regisseur selbst finanziert hat. Auch Beteiligte des Teams haben dazu beigetragen, indem sie Übernachtungskosten selbst getragen haben. „Wir wollen zeigen, dass man es auch mit der Unterstützung vieler kleiner Mittel und ohne starken Sponsor schaffen kann, etwas Großes auf die Beine zu stellen“, sagt Robert Kiehn, der beim NDR eine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton machte und dort noch heute mit einer halben Stelle beschäftigt ist.
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Fünf Drehtage stehen aus. Doch auch aufgrund der Corona-Krise befindet sich das Projekt nun in einer schwierigen Phase. Darum setzt Robert Kiehn nun aufs „Crowdfunding“. Von morgen, 10. Juni, an bis 8. Juli, werden online Spenden gesammelt. 5000 Euro werden für die restlichen Dreharbeiten und die Post-Produktion benötigt, mit 8000 Euro würden auch die Fahrt- und Unterkunftskosten gedeckt sein, könnte zudem eine eigene Filmmusik entwickelt werden.
Spender werden im Abspann genannt oder zur Premiere eingeladen
Unterstützer erhalten, je nach Höhe der Spende, ein Dankeschön. Sie werden im Abspann genannt oder zur Premierenfeier eingeladen. Wird das Spendenziel zum Ende des Zeitraums nicht erreicht, werden die Spenden zurückgezahlt.
Der etwa 20-minütige Kurzfilm trägt den Titel „Hartmut hat das Meer geklaut“. Er erzählt die Geschichte der drei aus Süddeutschland stammenden Freunde Hartmut, Karl und Marlene. Ende der 1990er-Jahre reisen sie zum ersten Mal an das norddeutsche Wattenmeer. Ein kleiner Scherz von Hartmut birgt scheinbar schwere Konsequenzen: Nachdem er geunkt hatte, den Stöpsel der großen Badewanne zu ziehen, ist am nächsten morgen tatsächlich das Wasser weg.
Konfrontiert mit dem ihnen unbekannten Naturphänomen der Gezeiten beginnt zwischen dem Dreiergespann ein amüsantes Kammerspiel. „Mich begeistern Geschichten, die in eine eigene fantastische Welt führen, die die Perspektive einer fremden Person einnehmen und dessen Fantasie zur erzählerischen Wirklichkeit werden lassen“, sagt Robert Kiehn.
Spendensammlung online unter: