Moorfleet. Die Flammen vernichteten Bootshalle und das Hab und Gut von zwei Männern. Für sie werden nun Spenden gesammelt. Bislang fast 2400 Euro.

Die Bilder und Geräusche lassen Heinz Biller nicht mehr los. Jede Nacht schreckt der 72-Jährige aus dem Schlaf und sieht wieder die Flammen vor sich. Die hatten in der Nacht zum Freitag, 17. April, auf dem Gelände der Bootslagerung am Holzhafenufer gewütet (wir berichteten).

Es hätte noch viel schlimmer ausgehen können

Damals war die provisorische Bootshalle eines Pächters in Brand geraten, nur noch ein Feld aus schwarzen Trümmern geblieben. Doch es hätte noch viel schlimmer kommen können, ist sich Angela Thomas sicher. Gemeinsam mit Partner Heinz Biller, der das Gelände verwaltet, hatte sie das Feuer aus dem ersten Stock des nur gut zehn Meter entfernten Bürogebäudes entdeckt. Es breitete sich rasend schnell aus, mehrere Explosionen, wohl durch Gasflaschen in der Halle, folgten.

Im Büro sprangen durch die Hitze die Außenscheiben der Doppelverglasung. Auch ihre Jacht „Lady“ und mehrere Autos waren wenige Meter entfernt geparkt. Geschmolzene Plastikteile zeugen von der enormen Hitzeentwicklung auf dem Hof. „Nicht auszudenken, das Feuer wäre übergesprungen“, sagt Angela Thomas.

Rüde „Berry“ rettete wohl sein Leben

Vor allem sind bei „Interboat Yachting“ alle erleichtert, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind: Dieter-Karl Burmester – genannt „Kalli“ – war Jahrzehntelang Hafenmeister und ist noch immer die gute Seele des Geländes. Es ist wohl seinem fünf Jahre alten Berner Sennenrüden „Berry“ zu verdanken, dass er heil aus den Flammen gekommen ist. „Er hat mich geweckt“, sagt der 75-Jährige.

Danach stand er hilflos da, nur in Unterhemd und Unterhose. Alles andere in seiner Schute wurde Raub der Flammen. Auch Grzegorz Kazimierz hat vieles in dem Feuer verloren: Der 37-Jährige arbeitet als Mechaniker auf dem Gelände und hatte in einem Behelfsheim einiges Hab und Gut gelagert: Alles ist weg. Ebenso wie ein Motorboot und zwei Wohnmobile, die vor der Bootshalle abgestellt waren.

Mehr als 2000 Euro in wenigen Tagen gesammelt

Für Heinz Biller war klar, dass die beiden Männer nun Hilfe brauchen. Über die Binnenskipper-Gruppe, die bei Facebook deutschlandweit mehr als 3000 Mitglieder hat, wurden bis Donnerstag fast 2400 Euro gesammelt, die Heinz Biller den beiden Männern je zur Hälfte überreichte. Mit Tränen vor Rührung und Dankbarkeit in den Augen nahmen beide das Geld in Empfang.

„Nicht jeder kann Geld geben“, weiß Angela Thomas. Aber auch Sachspenden können helfen, die Bootslagerung Rudi Wenk stellte spontan ein freies Hausboot zur Verfügung, damit „Kalli“ erst einmal eine neue Bleibe hat. „Eine große Geste“, sagt Heinz Biller. Christine Saalmüller aus Moorfleet kocht nun eine Portion mehr Essen. „Wichtig ist, dass sie nun Herzenswärme erfahren“, sagt sie.

Und auch die Spendensammlung geht weiter. Kontakt möglich per E-Mail an brandhilfe@binnenskipper.de (auch Paypal-Adresse).