Neuengamme. Die Tiere waren gerade erst geboren worden. Landwirt schaltet Wolfsbetreuer zur Untersuchung ein. Der Experte hat eine Vermutung.

Der Betreiber eines Bauernhofs in Neuengamme fand Montagvormittag drei tote Lämmer auf seinem Gelände. Erste Vermutung: Ein Wolf könnte die erst zwei Tage alten Tiere gerissen haben. Der Landwirt rief daher den zuständigen Wolfsbetreuer Jens Matzen in Stolpe an, der wiederum einen Wentorfer Kollegen informierte. „Der beschrieb mir den Zustand der Tiere“, berichtet Matzen. Demnach würde er einen Wolf als Verursacher ausschließen.

Jens Matzen glaubt, dass ein Fuchs oder ein wildernder Hund die zwei Tage alten Lämmer attackiert hat. „Deshalb habe ich auch keinen Rissgutachter eingeschaltet“, erklärt der Experte. Es habe keine Spuren gegeben, die auf einen Wolfsriss hindeuteten, zudem seien Krähen an den Kadavern gewesen, was die Begutachtung erschwere. „Ein Wolf hätte die Lämmer vermutlich gleich gefressen“, sagt Matzen.

Um eine Wolfsattacke gänzlich ausschließen zu können, sollen Speichelproben und die Kadaver der toten Lämmer nun im Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt untersucht werden. Die Untersuchungsergebnisse der Pathologen sollen schon am Dienstag vorliegen. Die DNA-Spuren-Auswertung dauere dagegen rund drei Wochen, sagt Matzen.

Der 63-Jährige arbeitet seit 2007 als angestellter Koordinator der Wolfsbetreuung für das Land Schleswig-Holstein – und bearbeitet Hamburg mit, „da sich ein eigener Koordinator für die Hansestadt nicht lohnt“.