Bergedorf. Lage in grüner Branche ist „sehr angespannt“. Pflanzenverkauf geht weiter.

Die Temperaturen klettern allmählich in die Höhe, auch die Sonne zeigt sich immer häufiger am Himmel: Ein Moment, auf den die Gärtnereien seit Wochen gewartet haben. Denn nun könnte es so richtig losgehen, das Frühlingsgeschäft.

Doch aufgrund des Coronavirus ist die Lage auch in der grünen Branche „sehr angespannt“, sagt Andreas Kröger, Gärtner aus Kirchwerder und Präsident des Wirtschaftsverbands Gartenbau Norddeutschland sowie der Landwirtschaftskammer Hamburg. Dennoch seien viele Gärtner „noch guten Mutes“, so Kröger, da Verkaufsstellen wie in Gartencentern oder auch auf Wochenmärkten geöffnet bleiben dürfen.

Dafür gekämpft, dass Verkaufsstellen für Pflanzen geöffnet bleiben

Michael Bornhöft mit Gartenbaubetrieb am Kirchwerder Landweg steht vier Mal in der Woche auf den Wochenmärkten in Reinbek und Bramfeld. Er hat den Eindruck, dass die Nachfrage nach Frühjahrsblühern wie Stiefmütterchen, Veilchen oder Narzissen in den vergangenen Tagen gestiegen ist. „Die Menschen wollen jetzt ihr Zuhause schön machen“, sagt Bornhöft.

Man habe sehr dafür gekämpft, dass die Verkaufsstellen für Pflanzen geöffnet bleiben, betont Andreas Kröger. Denn ansonsten wäre innerhalb von drei Wochen die gesamte Frühjahrsernte und der Umsatz dahin. „Das wäre existenziell überaus kritisch.“

Sorge vor leeren Gemüseregalen

Große Unsicherheit würde es allerdings geben, wie es auf dem Schnittblumenmarkt weitergeht, wenn auch Blumengeschäfte geschlossen bleiben müssen. Ein weiteres Problem erkennt Kröger, wenn Saisonarbeiter nicht wie üblich die Ernte von Gartenbau- und auch Gemüsebetrieben unterstützen können. „Erntekräfte stehen derzeit nur sehr begrenzt zur Verfügung“, sagt Kröger. Wenn das so bleibe, würde das bald auch Auswirkungen für die Bevölkerung haben: „Dann stehen wir bald vor leeren Gemüseregalen“, mahnt der Landwirtschaftskammer-Präsident.

Wirtschaftsbehörde informiert über Fördermöglichkeiten

Der Gartenbauverband Norddeutschland hat Leitlinien an seine Mitglieder geschickt, um Kunden und Mitarbeiter vor dem Coronavirus zu schützen: „Wir tun alles Mögliche, halten alle Regeln ein, die auch im Lebensmittelbereich gelten“, sagt Kröger.

Die kleinen Stände an den Straßen in den Vier- und Marschlanden dürfen laut Helmut Hoffmann vom Bergedorfer Verbraucherschutzamt allerdings nicht mehr öffnen. Auch sie fallen unter die Anordnung des Senats, betont Hoffmann.