Bergedorf. Sieben Einrichtungen organisieren für alle Ferien Programm – und das bereits seit 2005.
Kino, Eisdiele, Diskothek, Minigolf? Von wegen. Kinder und Jugendliche finden auf dem Lande deutlich weniger Freizeitangebote als Gleichaltrige in der Stadt. Vor 15 Jahren wurde das „Deichprogramm 21037“ ins Leben gerufen. Die Initiatoren wollten den Kindern in den Vier- und Marschlanden zumindest in den Ferien – in März, Mai, Sommer, Herbst und Winter – mehr Abwechslung bieten.
Veranstalter organisieren gut 50 Termine im Jahr
Ihr Deichprogramm kam und kommt auch außerhalb der Postleitzahl 21037, die bereits große Teile des Landgebiets umfasst, gut an: Im vergangenen Jahr nutzten insgesamt 804 junge Menschen die gut 50 Angebote. Diese reichen von Basteln über „Schnuppersegeln“ bis zu abenteuerlichen Ausflügen.
Organisiert wird das Deichprogramm von den Sportvereinen SCVM (geschäftsführender Träger) und SVCN, der Stadtteilschule Kirchwerder, dem Freizeitheim und Segelzentrum Haus Warwisch, dem Jugendzentrum Vierlanden und dem Projekt Mobelan sowie dem Spectrum für soziale Hilfen, das zwei Jugendhilfe-Einrichtungen im Landgebiet betreibt. 15.000 Euro bekommt der Zusammenschluss der Einrichtungen jährlich vom Bezirksamt aus Mitteln für die offene Kinder- und Jugendarbeit. Damit werden die Aktivitäten finanziert und Honorarkräfte als Betreuer bezahlt.
Mitarbeiter der Initiativen im Deichprogramm leisten die Arbeit hinter den Kulissen. Sie planen die Projekte, stimmen sie zeitlich und inhaltlich miteinander ab, erstellen jeweils 1000 Programm-Flyer, regeln die Finanzierung der Angebote. „Wir treffen uns alle zwei Monate, um die Angebote zu planen“, sagt Antonia Elsner vom Projekt Mobelan. Bei weiteren Treffen gehe es speziell um die Interessen der Stadtteilschüler in Kirchwerder.
Alle Angebote zu günstigen Preisen
Die Jahrgänge fünf bis sieben werden mit Programm-Flyern versorgt, die anderen Flugblätter werden in Geschäften und anderen öffentlichen Treffpunkten ausgelegt. Die Angebote kosten stets wenig Geld, damit sich auch der Nachwuchs aus Familien mit geringem Einkommen beteiligen kann. So wird für das „Osterbasteln“ am Montag, 2. März, 15 Uhr, im Haus Warwisch am Wrauster Bogen 54 ein Kostenbeitrag von 3 Euro verlangt (Anmeldung unter Telefon 040/723 04 58). Die fahrt zum „Ninja Fighter Parcour“ in Winsen/Luhe am 19. Mai kostet inklusive Eintritt und Getränken 10 Euro – weniger, als sonst für den reinen Eintritt verlangt wird.
Weil die Vier- und Marschlande Zuzugsgebiet sind, steigt die Zahl der Teilnehmer. Die Organisatoren sind stolz auf ihre verlässlichen Angebote – auch bei wenigen Anmeldungen. „Wir hoffen, dass Teilnehmer auf diese Art unsere Einrichtungen kennenlernen und vielleicht außerhalb der Ferien wiederkommen“, sagt Marion Lewandowski (Haus Warwisch). Sie und ihre Kollegen setzen sich seit Gründung für das Projekt ein – „und zwar zusätzlich zu unserer täglichen Arbeit“.