Moorfleet. Trainerin Marleen Schwarz hält zu den speziellen Schulungsmethoden auch Vorträge. Ziel ist das Zusammenwachsen von Pferd und Reiter.
Vertrauen ist die Basis zwischen Reiter und Pferd, die Grundlage sportlicher Erfolge. Aber auch das tägliche Miteinander und das gegenseitige Verständnis sind geprägt von Vertrauen und Gehorsam. Um dies zu erlernen und zu festigen, leitet Marleen Kristin Schwarz (32) regelmäßig ein sogenanntes Gelassenheitstraining für Pferde beim Reit- und Fahrverein Allermöhe-Moorfleet-Reitbrook (AMR) an den Schontagen nach den halbjährlichen Impfungen.
„Das Immunsystem der Pferde muss nach den Impfungen besonders hart arbeiten, um Antikörper zu bilden. Daher dürfen sie sich in der Zeit nicht besonders anstrengen. Das Training wird deshalb im Schritt, maximal abschnittsweise im lockeren Trab absolviert,“ sagt die Trainerin. Etwa 25 Halter und ihre Pferde waren bei dem Training am Sonnabend und Sonntag dabei.
Selbstsicher durch den Parcours
Jolina Hoffmann (17) leitete ihren zwölfjährigen Schimmel „Jack“ entspannt und selbstsicher durch den Parcours: „Ich reite seit vier Jahren mit ihm Dressur.“ Das Durchqueren eines Bällebades oder einer Plane, ein Hindernis mit Flattervorhang oder der Poolnudelring, nicht einmal der Slalom mit Luftballons war für das eingespielte Team ein Problem. Aufgeregt und weniger gelassen reagierte anfangs „Chapeau Lu“. Das vierjährige Pferd wurde souverän von seiner Reiterin Fenna Rießelmann (12) geführt.
Temperamentvoll reagierte das Tier auf jedes Geräusch, riss an der Plane, erstarrte fast beim Anblick bunter Luftballons, verweigerte den Flattervorhang. „Das macht nichts“, sagte Trainerin Schwarz und gab der jungen Reiterin Hinweise und Tipps. Und siehe da: Fenna und „Chapeau Lu“ meisterten bereits nach kurzer Zeit gemeinsam den Parcours – bis auf das Flatterband.
Plastikplane auf dem Rücken
Entspannt wirkte hingegen das Schulpferd des AMR, das Pony „Speedy“. Leonie Große (10) packte gar eine raschelnde Plastikplane auf seinen Rücken, dennoch ging es ruhig durch den Vorhang aus Flatterbändern. „Auf dem Pony habe auch ich das Reiten gelernt“, sagt Marleen Schwarz.
Die 32-Jährige wird auch von anderen Reitvereinen angefordert, um Gelassenheit zu trainieren, hält außerdem Vorträge zu dem Thema auf Fachmessen. Der Erfolg gibt ihr recht: Die Pferde werde im Laufe des Trainings immer ruhiger und entspannter, die Verbindung zwischen Pferd und Reiter gefestigt und vertrauensvoll.
„Mithilfe des Gelassenheitstrainings kann das Selbstbewusstsein des Pferdes gestärkt werden.“ Den Vierbeinern werde mithilfe der Hindernisse die Furcht vor dem bislang Unbekannten genommen. Mit dem Reiter wird wiederum das selbstbewusste Auftreten dem Pferd gegenüber trainiert. „Ziel ist das Zusammenwachsen von Reiter und Pferd“, so Schwarz.
Seit 2014 mit dem Training beschäftigt
Seit 2014 beschäftigt sich die Neuallermöherin mit diesem Training – neben ihrem Job als freiberufliche Produktionsassistentin beim Film. Nach dem Gelassenheitstraining kann das Zusammenwirken von Reiter und Pferd mit „Agility“ und anderen Übungen gesteigert werden.
Die Trainerin ist per E-Mail erreichbar: marleen.kristin.schwarz@web.de.