Kirchwerder. Claudia Streiber erfüllt sich mit eigenem Café einen Traum. Unterstützung gibt es von ihren Kindern und Ehemann Mirko Streiber, Hamburgs LKA-Chef.

Viele Stationen gab es schon im Leben von Claudia Streiber. Aber wohl noch keine, die so hohe finanzielle und persönliche Investitionen erforderte: „Ich habe eigentlich Hotelfachfrau gelernt, um ins Ausland zu gehen“, sagt die 49-Jährige, während sie mitten in einer Baustelle steht: Schon am Sonntag soll alles fertig sein, dann erwartet sie die ersten Besucher in ihrem neuen Café in der Riepenburger Mühle.

„Ich bin Vierländerin“, sagt die Frau, die seit über 27 Jahren verheiratet und Mutter dreier Kinder (24, 22 und 16 Jahre alt) ist. Ihre Heimatverbundenheit ist auch ein Grund, dass sie, anstelle in die Ferne zu schweifen, dann doch Tätigkeiten in der Nähe suchte: „Ich war unter anderem im Panorama-Hotel in Billstedt, im Alt-Lohbrügger-Hof, in der Elbschloss-Residenz und im Zollenspieker Fährhaus“,sagt sie.

Café Molina erfüllt einen Traum

Aufgaben an der Rezeption, in der Verwaltung, Buchhaltung und Einkauf gehörten dazu. Zuletzt baute sie eine Ferienwohnanlage in Glücksburg mit auf, rekrutierte dafür das Personal. „Dabei konnte ich von zu Hause aus arbeiten und habe immer wieder das Makler-Schild an der Mühle gesehen. Das ließ mir keine Ruhe.“ Nun gelang es ihr, die historischen Räume zu übernehmen. Über ein Jahr waren diese weitgehend ungenutzt: „Am 1. Advent eröffnen wir – und ich erfülle mir einen Traum mit meinem Café Molina“. Molina ist aus dem Lateinischen abgeleitet und bedeutet Mühle.

Es scheint genau der richtige Zeitpunkt zu sein: „Ich wollte schon immer ein Café eröffnen. Doch erst war ich zu jung, dann waren die Kinder da – und ich war sehr gern und mit viel Zeit Mutter. Auch habe ich eine Zeit lang eine Wochenendbeziehung geführt, weil mein Mann auf der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster studierte“, sagt Claudia Streiber.

Neuer Chef vom Landeskriminalamt Hamburg

Nun packt genau dieser Mann in seiner Freizeit mit an, verschönert Tischplatten, baut den in die Jahre gekommenen Tresen um, schraubt, hämmert, bohrt. Mirko Streiber (50) ist gerade Chef des Landeskriminalamtes Hamburg geworden, Vorgesetzter von 2.500 Kripo-Beamten.

Das „Café Molina“ wird so zum Familien-Projekt: „Auch mein Bruder und seine Familie haben sehr viel mitgearbeitet. Und meine Kinder stehen, wie ich auch, an den Öffnungstagen hinter dem Tresen“, so Claudia Streiber.

Sie freue sich auf die Herausforderung. Für mindestens fünf Jahre hat sie die Räume gemietet – und nur einen Monat Zeit gehabt, alles nach ihren Ideen umzubauen. Viel Weiß an den Wänden und klare Linien prägen die Räume: „Früher war es sehr vollgestellt, hatte seinen eigenen Charme. Als wir es übernommen haben, war alles schon leergeräumt.“

Glühwein und Kuchenbüfett zur Eröffnung

Die neue Café-Chefin will das Rad nicht neu erfinden: „Wir bieten guten Kaffee und selbstgemachte Torten und Kuchen an. Den Filterkaffee kann der Gast selbst frisch in einer Kanne herunter pressen. Die Qualität muss stimmen, ich nehme meine eigenen Wünsche als Kundin zum Vorbild“, sagt Claudia Streiber.

Zum Frühstück, auch als Büfett, jeden Freitag bis Sonntag sowie an Feiertagen (9 bis 13 Uhr), soll es auch selbstgemachte Marmelade und hausgemachten Frischkäse geben. Anschließend, bis etwa 18 Uhr locken süße Leckereien an den Kirchwerder Mühlendamm 75. Am Eröffnungstag (1. Dezember), gibt es ab 14 Uhr Glühwein und ein Kuchenbüfett.

Zudem plant Claudia Streiber weitere Aktionen, etwa ein Neujahrsfrühstück. Und im Januar eine Lesung der Autorin und Polizeipsychologin Claudia Brockmann.

Weitere Informationen und Anmeldung im Internet unter www.cafemolina.de.