Hamburg. Sie waren „Pioniere“ im ökologischen Landbau. Für ihr jahrzehntelanges Engagement wurde das Ehepaar Eggers aus Kirchwerder nun ausgezeichnet.

Als Christine und Georg Eggers vor mehr als 30 Jahren mit dem Bio-Anbau begannen und ihren Hof in der Ohe 1991 komplett von konventionellem auf ökologischen Landbau umstellten, war das etwas Besonderes: „Wir waren schon Pioniere“, erinnert sich Christine Eggers (77).

Schirmherrin Dagmar Berghoff ist von Anfang an dabei

Für ihr jahrzehntelanges Engagement in der ökologischen Landwirtschaft, Umweltbildung und im Biotopschutz wurde das Ehepaar aus Kirchwerder gestern vom Nabu Hamburg mit dem Sonderpreis ausgezeichnet, der anlässlich des 25. Jubiläums des Hanse-Umweltpreises vergeben wird. Damit soll die Renovierung eines Storchenhorstes oder das Anlegen und Erhalten von Blühstreifen finanziell unterstützt werden. „Es ist schon toll, dass unsere Arbeit so gewürdigt wird“, sagte Georg Eggers (78) bei der Preisverleihung in der Patriotischen Gesellschaft, bei der auch Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher sowie Schirmherrin Dagmar Berghoff mit dabei waren.

Menschen für den Naturschutz sensibilisieren

Vor 25 Jahren wurde der Hanse-Umweltpreis ins Leben gerufen, um die Bevölkerung in Sachen Naturschutz zu informieren und vor allem zu animieren, erinnert sich Rolf Bonkwald, Initiator des Preises. In Zeiten von „Fridays for Future“ seien die Menschen heute schon viel sensibler. Der Preis könne aber weiterhin für Aufmerksamkeit sorgen.

Natur gewinnt in jedem Fall

Seit der ersten Stunde dabei ist nicht nur Globetrotter, mittlerweile als Stiftung. Auch Dagmar Berghoff, einst erste Sprecherin der Tagesschau, ist seit 25 Jahren Schirmherrin des Preises. In all den Jahren wurden gut 100 Projekte mit insgesamt 100.000 Euro gefördert. Auch der Hof Eggers belegte im Jahr 1999 schon einmal den ersten Platz. Insgesamt hatten sich 650 Projekte und gut 6000 Personen an den Ausschreibungen beteiligt und Projekte eingereicht. Und auch wenn längst nicht alle Projekte ausgezeichnet werden konnten, sei doch eins gewiss: „In jedem Fall gewinnt die Natur“, sagt Dagmar Berghoff.

Dritter Platz geht ans Hansa-Gymnasium

43 Projekte wurden in diesem Jahr in den Wettbewerb eingereicht. Und so waren Christine und Georg Eggers nicht die einzigen Preisträger aus dem Bezirk Bergedorf. Philipp Rathmann vom Hansa-Gymnasium belegte den mit 1000 Euro dotierten dritten Platz. Damit hatte der 13-Jährige so gar nicht gerechnet: „Ich hab jetzt gar keine große Rede vorbereitet“, sprach er locker ins Mikro. In einem „Jugend forscht“-Projekt entwickelte der Gymnasiast die „Beanbag“, eine zu 100 Prozent biologisch abbaubare Mülltüte auf Kaffeesatzbasis. „Darauf solltest du unbedingt Patent anmelden“, meinte Dagmar Berghoff.