Altengamme. Altengamme. Familienbetrieb knüpft an Tradition an und bietet nun wieder Fleisch in der Direktvermarktung an.

Eine Tradition lebt auf dem Hof Schmoldt wieder auf: Mehr als 25 Jahre lang wurde am Gammer Weg/Ecke Horster Damm das Fleisch der Rinder direkt ab Hof verkauft. „Es fuhren Hausschlachter durch die Lande und schlachteten die Tiere dort, wo sie lebten“, erinnert sich Ute Schmoldt-Ritter (66).

Durch strengere staatliche Vorgaben wurde das irgendwann unmöglich. Die Folge: Tiere werden quer durchs Land zum Schlachthof gefahren. „Dabei geht unser sehr hochwertiges Fleisch in der Masse unter“, sagt Juniorchef Frederik Schmoldt. Technisch muss es im Einzelhandel zwar möglich sein, das Fleisch auch nach der Schlachtung der Herkunft zuzuordnen. Jedoch nutzt dies kaum ein Verbraucher, meint der 41-Jährige.

Rinder werden in kleiner Hofschlachterei in Trittau geschlachtet

Nun haben sie einen Weg gefunden, Fleisch wieder in Direktvermarktung anbieten zu können: Alena, Ehefrau von Frederik Schmoldt, hat dazu einen großen Beitrag geleistet. Die Industriekauffrau absolvierte als Mitglied der Landfrauen die Weiterbildung zur „Büroagrarfachfrau“. Sie bekam dabei den Tipp, dass es eine kleine Hofschlachterei bei Trittau gibt. „Ich wollte schon lange, dass es endlich wieder Rindfleisch aus Altengamme gibt“, sagt die 39-Jährige. Die Nachfrage nach regionalen Produkten sei groß, bekräftigt ihr Mann.

Verkauf läuft nur nach Vorbestellung

Nun hat Alena Schmoldt die Direktvermarktung wieder aufgebaut und weiß genau, was alles gefordert ist. Zum Beispiel ein großer Kühlanhänger, um die Kühlkette aufrecht zu erhalten. Hygienisch abgepackt in neu beschafften grauen Kisten, wird das Fleisch darin transportiert. „Die Leute haben immer wieder gefragt, wo man unser Fleisch kaufen kann. Nun habe ich eine Antwort“, sagt Alena Schmoldt. Zu Beginn wird an ausgewählten Sonnabenden und nur nach Vorbestellung verkauft (Termine: https://hof-schmoldt-altengamme.de /fleischverkauf/). „Zwei Rinder wurden für den ersten Verkauf schon vorbestellt“, sagt Frederik Schmoldt, während er über seinen Hof führt.

Schmoldts setzen auf viel Platz

Sechs Fleck- und Gelbviehrinder, die Schmoldt in einem Teil eines Stalles untergebracht hat, schauen interessiert durch die Gitter. Drei von ihnen sind gerade erst von den Müttern getrennt worden. Die drei anderen Färsen werden noch dieses Jahr geschlachtet. Das Konzept von Frederik Schmoldt beruht darauf, seine Tiere nur im Winter im Stall zu halten: „Spätestens im Mai gehen alle wieder raus.“ Nur wenn es nicht anders geht, bleiben Tiere drinnen.

Angebot umfasst Steaks, Hack oder Gulasch

Ohnehin setzt Schmoldt auf viel Platz für seine Rinder: „Wir halten höchstens zwei Tiere pro Hektar.“ Nach einem etwa 24-monatigen Leben werden seine Rinder geschlachtet: „Dadurch sind die Fasern des Fleisches feiner und zarter“, ist Schmoldt überzeugt. Insgesamt gehören 150 Rinder zur Herde.

Etwa 13 Euro kostet das Kilogramm Fleisch, verkauft wird in Paketen zu zehn Kilogramm. „Rouladen, Gulasch, Braten, Beinscheiben, Suppenfleisch, Steaks und Hack. Da ist für jeden etwas dabei“, wirbt Alena Schmoldt.