Kirchwerder. Bis die STS Kirchwerder umziehen kann, sollen noch vier Jahre vergehen. Einblick in den Entwurf des B-Plans gibt es schon bald.

In gut vier Jahren, zirka 2023/24, soll die Stadtteilschule Kirchwerder umziehen. Doch zuletzt war es still geworden um die Pläne für den prägnanten, scheunenartigen Neubau am Kirchenheerweg. Nun kommt Bewegung ins Projekt: Der Bebauungsplanentwurf soll vom 30. September bis 4. November öffentlich ausgelegt werden. In diesem Zeitraum kann die Öffentlichkeit – die erstmals am 14. Dezember 2016 zu einer Plandiskussion eingeladen worden war – die Pläne einsehen und Stellungnahmen abgeben. Die Anregungen werden geprüft und beraten, fließen dann gegebenenfalls in den Entwurf ein. Ein weiterer Schritt zum fertigen Bebauungsplan.

Einstimmige Zustimmung vom politischen Gremium

Der neue Stadtentwicklungsausschuss hat diese öffentliche Auslegung jetzt einstimmig beschlossen. Allerdings nicht, ohne zuvor noch einige kleinere Arbeitsaufträge mit auf den Weg zu geben. Vor allem geht es dabei um die Verkehrsplanung: Akribisch haben die Experten der Firma Argus in den vergangenen Monaten ein Konzept für die neue Schule erstellt, haben Wege für Radler, Fußgänger, Autofahrer und Busse festgelegt. Gefahrenpunkte sollen vermieden werden.

Haltende Busse können nicht überholt werden

Busse, die nicht wenden müssen, sondern weiterfahren, halten fast direkt vor der Schule am Kirchenheerweg. Und zwar so, dass sie für Autos nicht überholbar sind, da eine grüne Verkehrsinsel die Mitte trennt. Die Schüler werden dann einige Meter weiter über die Fahrbahn geführt. Künftig gilt hier Tempo 30, statt wie bisher Tempo 50. Für diesen Übergang wünschte sich Jörg Froh (CDU) einen bisher nicht geplanten Zebrastreifen „als Querungshilfe“. Das soll nun geprüft werden.

Das Konzept sieht zudem am südlichen Ende des Schulgeländes, parallel zum Kirchwerder Marschbahndamm, einen Wendehammer für Busse vor. Sogar große Gelenkbusse können dort wenden, halten dann in seitlichen Buchten auf Höhe der Schule. Die Kinder müssen nur noch eine von zwei Fußgängerbrücken über den südlichen Kirchwerder Sammelgraben nutzen und stehen schon direkt vorm Schuleingang.

Kritik an Anordnung der Fußgängerbrücken

Doch Dr. Reinhold Reumann – zugewählter Bürger für die Grünen und Vorsitzender der Bezirksgruppe des ADFC (allgemeiner Deutscher Fahrradclub) – befürchtet dort Probleme. Denn Schüler, die aus südöstlicher Richtung mit dem Rad kämen, hätten aus dieser Richtung keine Chance aufs Schulgelände zu kommen. „Es fehlt dort eine Brücke“. Die Radler müssten also über die viel frequentierte Straße und würden dann vermutlich eine der beiden Fußgängerbrücken nehmen, um zu den Fahrradstellplätzen zu gelangen. „Ich kann Ihnen das ankündigen, dass es genau so kommen wird.“

Bezirksamtsleiter Arne Dornquast und auch andere Abgeordnete wiegelten hingegen ab: Das werde sich einspielen, die Kinder würden sich schon gegenseitig erziehen. Ausgang offen.

Bürger können bis Anfang November Anmerkungen machen

Welche Knackpunkte die Bürger beschäftigen, muss sich nun bei der Auslegung zeigen. Klaus Wittmann aus der Bebauungsplanung des Bezirksamtes erinnerte an die erste Anhörung und die Sorgen vieler Bürger vor zunehmendem Verkehrslärm – überhaupt Lärm durch die neue Schule. „Und ja, es wird neuen Lärm auslösen“, sagt er. Jedoch würden die Grenzwerte für Mischgebiete auch künftig nicht überschritten.

Der Bebauungsplan-Entwurf kann vom 30. September bis 4. November auch im Internet unter Verwendung des kostenlosen Online-Dienstes „Bauleitplanung“ eingesehen werden. Dort besteht die Möglichkeit, Stellungnahmen online abzugeben – unter https://bauleitplanung.hamburg.de.