Bergedorf. Bergedorf. Beim zweiten Querbeet-Wochenende des Jahres präsentierten die teilnehmenden Betriebe ihren Gästen ein abwechslungsreiches Programm.

Ungewöhnliche Ideen und das „ganz normale“ Leben auf dem Lande – beim zweiten Querbeet-Wochenende des Jahres präsentierten die teilnehmenden Betriebe ihren Gästen ein abwechslungsreiches Programm: An zwölf Orten reichte es vom Open-Air-Kochen über einen Gottesdienst am Kälberstall bis zum Yoga auf dem Stand-up-Paddelboard.

Köchin Gontse Diacarte (43) hatte zur Open-Air-Kochshow beim Mitmachgartenbau von Querbeet-Initiatorin Jantje Schumacher geladen: Gemeinsam mit Alexandro Paul (42), der wie sie eine Kochausbildung durchläuft, wurde ein „Salat Catalan“ gezaubert. „Wir machen heute alles auf dem Grill und haben uns querbeet durch Jantjes Gewächshaus bedient.“ Paprika, rote Beete, Lauchzwiebeln, Babymöhrchen, dazu Gurken-Nudeln in frischer Sauce – den Gästen schmeckte es. „Wir planen regelmäßig Kochkurse auf dem Hof anzubieten“, sagte Gontse Diacarte. Geplanter Titel der Kochschule: „Was gibt mir das Land?“

Freiluft-Gottesdienst auf dem Milchhof

Was das Landgebiet so hergibt, erklärte Pastor Michael Ostendorf beim Freiluft-Gottesdienst auf dem Milchhof Reitbrook – frisch aus dem Frankreich-Urlaub in die Heimat zurückgekehrt: „Das Dorf ernährt die Stadt. Dort gibt es keine Weiden. Aber die Stadt sorgt auch für das Dorf. Zum Beispiel mit genügend hohen Deichen“, sagte der Pastor vor den mehr als 50 Gottesdienstbesuchern direkt am Kälberstall unter einer großen Eiche.

Yoga auf dem Board bei Paddel-Meier.
Yoga auf dem Board bei Paddel-Meier. © Florian Büh | Florian Büh

Am gleichen Deich, nicht weit entfernt auf der Dove-Elbe, waren bei Paddel-Meier derweil die Gäste mit ihrem Gleichgewicht und dem Senkrechthalten beschäftigt. So auch Sonja Metzner (47) aus Tostedt, die nicht nur beim Stand-up-Paddeling mitmachte sondern auch beim anschließenden Yoga auf dem Brett: „Zu Anfang war es schon sehr wackelig. Aber ab der zweiten Hälfte habe ich stehen können.“

Marion Meier freut sich über die „tolle Gemeinschaft“ der Querbeetler, dem Zusammenschluss von 21 örtlichen Betrieben: „Wir sind nur einmal in diesem Jahr mit einer Aktion dabei, da die anderen Termine außerhalb unserer Saison liegen, aber gemeinsam können wir mehr erreichen.“ Das sieht auch Henning Beeken, auf dessen Hof Eggers Soulsängerinnen für Stimmung sorgten.

Mehr als 2000 Besucher nutzten das Angebot

Organisatorin Jantje Schumacher zog eine positive Bilanz. Sie schätzt, dass an den beiden Tagen mehr als 2000 Besucher die Angebote nutzten, sogar aus Osnabrück seien Menschen hier gewesen. „Sie sind herumgefahren. Sie haben die Tour gemacht. So haben wir uns das gewünscht“, sagt Schumacher: „Viele haben gesagt, dass sie gar nicht wussten, wie schön es hier ist.“ Die wichtigste Erfahrung für sie: „Es braucht keine Hüpfburg, kein Riesenrad. Die Leute wollen von uns kein großes Programm. Die wollen Landleben.“

Das gibt es am 26./27. Oktober ein drittes Mal.