Kirchwerder. Kirchwerder. Die Gärtnerei Wilfried Harden öffnet am „Querbeet“-Wochenende ihre Türen für Jung und Alt.

Um ihre Heimat bekannter zu machen, haben sich 21 kleine und größere Betriebe zum Bündnis „Vier-und Marschlande Querbeet“ zusammengeschlossen. An drei Wochenenden wird in diesem Jahr Programm geboten. Das nächste Mal am Wochenende 20. und 21. Juli. In einer Serie stellen wir einige „Querbeetler“ vor. Heute: Gärtnerei Wilfried Harden.

Sabrina Meyer-Ehlers (36) hat seit dreieinhalb Jahren einen neuen Beruf. Die examinierte Altenpflegerin kümmert sich um den Direktverkauf der Blumengärtnerei Harden am Kirchwerder Elbdeich 256. Dafür wurde der Carport zum Verkaufsraum umgebaut. Sabrina Meyer-Ehlers lernte 2015 Juniorchef André Harden kennen und lieben, zog zu dem 37-Jährigen. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder, zwei Mädchen brachte Sabrina Meyer-Ehlers mit in die Beziehung.

Früher galt es für die 36-Jährige, sich um bis zu 60 pflegebedürftige Menschen zu kümmern. Heute ist sie – neben ihren Kindern – für die Kunden der Gärtnerei da: „Der Umgang mit Menschen macht mir Spaß. Nun arbeite ich mit weniger Zeitdruck.“

In dem Haus am Kirchwerder Elbdeich leben nun neun Menschen: „André mit seinen Eltern, sein Bruder, unsere vier Mädels und ich“, sagt Sabrina Meyer-Ehlers. Volles Haus also. Genau das erhoffen sich die Betreiber der Gärtnerei auch für das „Querbeet“-Wochenende am 20. und 21. Juli, haben dafür einiges geplant.

An zwei Tagen wird gefeiert

Erstmals wird ein Hoffest gefeiert– an beiden Tagen, jeweils ab 11 Uhr. Die Besucher erwarten ein Beet- und Balkonpflanzen-Sonderverkauf und ein „Staudenmarkt“, können sich auf bis zu 50 Prozent Rabatt freuen. Am „Querbeet“-Sonnabend sind Führungen um 12, 14 und 16 Uhr geplant, am Sonntag um 13 und 15 Uhr.

„Wir informieren dann etwa über unseren bienenfreundlichen Anbau und den praktizierten biologischen Pflanzenschutz“, sagt André Harden. Auch die Arbeitsweise der Topfmaschine, die im Frühjahr und Sommer die Arbeit erleichtert, wird erläutert. Wer sich über das weitläufige Gärtnerei-Gelände führen lassen möchte, sollte sich jetzt anmelden: Telefon (040) 7 23 05 52.

Kostenloses Kinderschminken und Kinderspiele laden ebenso ein wie der Waffelverkauf der Jugendfeuerwehr Kirchwerder-Süd am Sonnabend. Auch ein Löschfahrzeug steht dann zur Erkundung bereit. „Außerdem sammeln wir Spenden für die Deutsche Kinderkrebshilfe“, erklärt Sabrina Meyer-Ehlers.

Bis zu sechs Mal pro Woche zum Großmarkt

Auch außerhalb des „Querbeet“-Wochenendes arbeitet die ganze Familie mit im Betrieb: Namensgeber Wilfried Harden (63) hatte ihn 1992 von seinen Eltern übernommen, fährt seit 44 Jahren bis zu sechs Mal pro Woche zum Blumengroßmarkt. Früher wurde auf dem Hof Landwirtschaft betrieben, in den 1960er-Jahren kamen dann nach und nach Topfblumen hinzu.

Das Geschäft mit den Blumen entwickelte sich besonders gut. 1968 wurde das erste Treibhaus - aus Holz - gebaut. 1970 folgte ein weiteres aus Aluminium. 1972 verkaufte die Familie die letzten Tiere und sattelte komplett auf Gartenbau um. So wurden aus 30 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche etwa 6000 Quadratmeter Blumenanbaufläche unter Glas.

Besonders stolz sind die Hardens auf ihre Blumen für Beet und Balkon: 28 verschiedene Farbmischungen zaubert Angela Harden (62) mit ihren Ampeltöpfen, die aus jeweils vier verschiedenen Pflanzen bestehen. Die Blumen hielten bis zum Frost, betont Wilfried Harden. Das liege vor allem an der guten Anzucht der Setzlinge: „Die Wurzeln sind hell und nicht schwarz. Jeder Kunde kann mit einem Blick die Qualität prüfen. Das ist wie beim Menschen: Wenn die Organe gesund sind, dann lebt es sich länger.“ Mancher Kunde würde nur noch Blumen von Harden kaufen. „Das macht stolz. Ist aber auch eine große Verantwortung und viel Arbeit“, sagt der Senior-Chef.

„Landleben ist etwas Besonderes“

Eine Hierarchie gebe es nicht: „Wir sprechen alles zusammen ab“, sagt Wilfried Harden. Dieser Zusammenhalt soll am „Querbeet“-Wochenende vermittelt werden. „Das Landleben ist etwas Besonderes. Natürlich haben wir hier Hektik, aber andere als in der Stadt“, sagt Wilfried Harden. „Wir sind dennoch in 30 Minuten in der Innenstadt. Das hat viele Vorteile.“