Altengamme. Posten des Vorsitzenden konnte nicht neu besetzt werden. Der Verein soll nun in Ruhe aufgelöst werden.
Sie haben sich bemüht und gesucht, Leute angesprochen – und auch gefleht. Doch alles hat nichts genützt: Der Vierländer Kultur- und Heimatverein „De Latücht“ wird aufgelöst. Das haben die Mitglieder auf einer außerordentlichen Versammlung nun beschlossen. Damit endet eine 32 Jahre lange Tradition. „Es ist schon traurig, aber der richtige Schritt“, sagt Ilse Struß.
Niemand wollte in seine Fußstapfen treten
Zwei Jahrzehnte lang hatte ihr Mann Hermann Struß den Verein zuletzt als Vorsitzender geleitet. Nach 20 Jahren an der Spitze wollte der 83-Jährige den Posten aus Alters- und auch gesundheitlichen Gründen abgeben. Doch es fand sich niemand, der in seine Fußstapfen treten wollte. Auch weitere der insgesamt gut 100 Mitglieder, die sich intensiv für den Verein engagiert hatten, sind nicht mehr die Jüngsten. Dazu wird Pastor Gottfried Lungfiel, bislang ebenfalls im Vorstand aktiv, im August aus den Vierlanden wegziehen.
Abschiedsausgabe von „De Latücht“ im September
Und damit ist das Ende des Vereins besiegelt, der 1987 – damals noch unter dem Namen Kulturkreisverband Vierlanden – gegründet wurde, um die Kultur und Traditionen der Vierlande zu fördern und zu erhalten. Und mit ihm sterben auch beliebte Veranstaltungen, die der Verein in den vergangenen Jahrzehnten organisierte: Allen voran „Wiehnacht’n is bald“.
Der vorweihnachtliche Abend, der durch die Kirchen der Vierlande tourte, wurde in all den Jahren von Gerd Nissen organisiert und im vergangenen Winter zum 30. Mal gefeiert. Die Jugend hatte darin immer einen festen Platz. „Das hat natürlich auch das Plattdeutsch der Kinder gefördert“, lobt Peter von Essen, der seit 30 Jahren dem Verein angehörte und die Zeitschrift „De Latücht“ maßgeblich geprägt hat.
Im September will ein kleines Team noch die 115. Ausgabe der Zeitschrift herausbringen, kündigt Ilse Struß an. Es wird die Abschiedsausgabe sein. Die Zeitschrift wird dann ebenso eingestellt wie die Fahrradtouren durchs Heimatgebiet oder Klönabende.
In den kommenden Monaten soll der Verein dann in Ruhe aufgelöst werden, alle Verbindlichkeiten geklärt werden. Sollte dann noch Geld in der Vereinskasse sein, kommt es der Bergedorfer Museumslandschaft zugute.