Ochsenwerder. Ochsenwerder. Der Sozialdemokrat und Tierfreund feiert am Ostersonntag seinen 80. Geburtstag. Bei der Wahl im Mai tritt er wieder an.

Natürlich könne man an weltpolitischen Entscheidungen manchmal verzweifeln, betont Peter Gabriel. Doch er wolle „hier vor Ort etwas bewirken“. Das gelingt dem Sozialdemokraten – seit vielen Jahrzehnten. Sein Interesse gilt vor allem der städtebaulichen Entwicklung des Bezirks, seit nunmehr 26 Jahren sitzt er dem Stadtentwicklungsausschuss vor. Dass er morgen, Sonntag, seinen 80. Geburtstag feiert, hält Gabriel nicht davon ab, bei der Wahl zur Bezirksversammlung im Mai erneut anzutreten. Zumal er den entsprechenden Rückhalt in der Partei habe.

Gabriel ist an vielen Abenden in der Woche für die Lokalpolitik im Einsatz: Der rüstige Senior sitzt auch als als stellvertretender Vorsitzender der Bergedorfer SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung, ist Mitglied in Regional-, Haupt und Bauunterausschuss für die Vier- und Marschlande sowie in der Kommission für Bodenordnung in Hamburg. „Politik ist ein gutes Training, um fit im Kopf zu bleiben“, sagt er.

Modelleisenbahn, Hunde, Pferde

Gabriel und seine Frau Marianne haben einen Sohn (Jens, 53) und einen Enkelsohn (Leon, 10). „Wir gehen am Sonntag zusammen essen, mein Sohn hatte auch gerade Geburtstag“, sagt der gelernte Elektriker, der umschulte und lange für eine Rentenversicherung arbeitete. In seiner knappen Freizeit beschäftigt sich „Mr. Stadtplanung“ gern mit seiner riesigen Modelleisenbahn, den beiden Pferden und den beiden Hunden. „Schon als Kind gab es bei uns Zuhause viele Tiere.“

Beeindruckt von Willy Brandts Politik, traten Peter und Marianne Gabriel 1972 in die SPD ein. Gern erinnert sich Peter Gabriel an den Tag Ende der 1970er-Jahre, an dem er Brandt, damals SPD-Parteivorsitzender, begegnete: Nach mühevollen Vorbereitungen – „Wir haben bei Brandts persönlichen Referenten nicht lockergelassen“ – war es dem Ehepaar Gabriel gelungen, den ehemaligen Bundeskanzler nach Hamburg zu bewegen, um langjährige SPD-Mitglieder aus den Marschlanden zu ehren. „Da sind wir mit einem Reisebus voller Genossen zu dem Treffen gefahren. Brandt hat allen persönlich die Ehrennadel ans Revers gesteckt“, sagt Gabriel.

Häufiger „direktere Kritik“

Was sich im Laufe der Jahrzehnte in der Lokalpolitik geändert habe? „Die Bürger bringen sich mehr ein – das ist auch gut so.“ Da nehme er es auch gern in Kauf, wenn etwa in der öffentlichen Fragestunde im Regionalausschuss „direktere Kritik“ geäußert werde.