Fünfhausen. Geflügelzüchter wollen Stammtisch gründen, um sich mit anderen Interessierten auszutauschen und voneinander zu profitieren.
Die Orpingtons hören auf die Namen „Hanne“ und „Luise“, die deutschen großen Wyandotten hingegen sind namenlos. Die Rede ist von Rassehühnern, deren Züchter und Halter im Geflügelzuchtverein (GZV) Vierlandria von 1903 organisiert sind. 49 Mitglieder zählt der Verein derzeit. „Der Altersdurchschnitt liegt bei etwa 65 Jahren, aktiv bei Ausstellungen und der Geflügelzucht sind etwa 20 Mitglieder“, sagt die zweite Vorsitzende, Susan Weisener (52). Sie möchte nun gemeinsam mit Angelika Scholz (64) und Sabine Lemkemeier (57) einen Stammtisch ins Leben rufen: „Wir wollen an der Geflügelzucht Interessierte, aber auch Hobbyhalter, die diese wunderbaren Wesen einfach nur kuschelig finden, ebenso ansprechen wie Selbstversorger und Legehennenretter.“
Zuchttiere sogar in Südafrika gefragt
Susan Weisener betreibt die Geflügelzucht am aktivsten: „Derzeit habe ich 35 Elterntiere und 65 Küken. Überwiegend züchte ich Wyandotten, aber auch Seidenhühnchen. Zu 99 Prozent meiner Tiere habe ich keine persönliche Beziehung, aber immer wieder sind einzelne Tiere dabei, zu denen man eine Beziehung aufbaut.“ Und stolz über ihre Zuchterfolge fügt sie hinzu: „Meine Hühner sind auch in Südafrika, Polen und Holland gefragt.“ Ganz anders Sabine Lemkemeier, die von ihren Hühnern der Orpington-Rasse berichtet: „Meine Tiere haben alle Namen. Jedes Tier ist anders, einige eher zickig, andere lieb und wieder andere möchten stets meine Aufmerksamkeit.“ Angelika Scholz züchtet Vorwerkhühner und weiß zu berichten, dass diese Tiere tatsächlich nach dem Kaufmann und Geflügelzüchter Oscar Vorwerk benannt worden sind.
Kleiner Stall, Voliere und Freilauffläche reichen
Es braucht nicht viel, um eine eigene kleine Geflügelzucht aufzubauen: ein drei Quadratmeter großer Stall, eine Voliere mit etwa acht Quadratmetern und eine Freilauffläche mit etwa 50 Quadratmetern reichen für vier Zwerghühner durchaus auch, erläutert Fachfrau Weisener. „Doch bei den vieren bleibt es bei den meisten nicht, die Anzahl der Hühner ist meist inflationär.“ Etwa 80 bis 350 Eier im Jahr legt eine Henne, etwa vom 20. Lebensmonat an, drei Jahre lang. Danach kann eine Verwertung als Suppenhuhn erfolgen oder aber die Tiere leben als Altenteiler auf dem Geflügelhof.
Hühnerhaltung ist meldepflichtig, außerdem müssen die Tiere gegen die Geflügelkrankheit Newcastle geimpft werden. Die Kosten für die Haltung könnten um ein Vielfaches minimiert werden, wenn sich der Züchter organisieren, betont Susan Weisener. „Aufklärung über die Impf- und Meldepflicht, Tipps zu Tierärzten und der richtigen Haltung, ausgewogener Ernährung sowie erfolgreicher Zucht und Aufzucht von Küken – über all das möchten wir beim Stammtisch informieren und unsere Erfahrungen mit Gleichgesinnten austauschen,“ sagt Weisener.
Jedermann ist zu dem Stammtisch willkommen
Zu dem Stammtisch, den es alle zwei Monate geben soll, ist Jeder willkommen, die Teilnahme ist nicht an die Vereinsmitgliedschaft gebunden. Der erste Stammtisch ist am Sonnabend, 6. April, 16 bis 17.30 Uhr, im Café Chrysander an der Chrysanderstraße 61.
Anmeldungen sind nicht erforderlich. Wer jedoch im Vorwege Fragen an die Organisatorinnen hat, kann sich an diese per E-Mail an GZV-Vierlandria@gmx.de wenden. Telefonische Auskünfte gibt es unter der Nummer (040) 737 38 69.