Moorfleet. Heiko und Mareijke Buhr bieten ab Ostern Erholung auf einem englischen Kanalschiff in Moorfleet an.
Heiko Buhr (47), Betreiber der Bergedorfer Schifffahrtslinie, und seine Frau Mareijke (32) haben sich bei einem Urlaub in England im vergangenen Sommer in die Narrow Boats (schmalen Boote) verliebt, die dort zu Zehntausenden in den Kanälen unterwegs sind. deshalb hat sich das Paar ein Narrow Boat nach Hause liefern lassen – in der Edelvariante. Das Schiff mit Luxusausstattung liegt am Moorfleeter Deich 356 und wird auch vermietet.
Heiko Buhr betrachtet seinen Neuzugang als „schwimmende Ferienwohnung“. Er will das 11,5 Meter lange, 2,48 Meter breite, 16 Tonnen schwere und 50 PS starke Schiff als Hausboot vermieten – liegend am Moorfleeter Deich oder – wenn der Mieter einen Bootsführerschein Binnen vorweisen kann – auch für langsame Touren über die Dove-Elbe. Am Liegeplatz wird die „Sutje“ (Norddeutsch für sanft), so der Name des Narrow Boats, quer zur Fahrrinne ausgerichtet. „So haben die Bewohner eine tolle Aussicht“, sagt Heiko Buhr.
150.00 für den Neuzugang
Gesteuert wird das Hausboot mit einer Pinne (Hebel, mit dem das Ruder bedient wird). An Bord gibt’s einen Wohnbereich mit Küchenzeile, eine Koje mit Doppelbett und ein begehbares Bad, das durch aufklappbare Türen vergrößert werden kann.
Der 47-Jährige investierte rund 150.000 Euro in seinen Neuzugang – etwa 40 Prozent mehr, als die Standardvariante kostet. Dafür hat „Sutje“ jede Menge Extras zu bieten, etwa kleine, überdachte Sonnendecks an Heck und Bug, doppelt verglaste Fenster, Klimaanlage, Fußbodenheizung, W-Lan, leistungsstarke Hi-Fi-Anlage und eine spezielle, komfortable Badetreppe am Bug. Besonders viel Geld kostete die Hightech-Fäkalien-Entsorgung und der Antrieb. Denn „Sutje“ wird mit einem Elektromotor angetrieben. Sonnenpaneelen auf dem Dach liefern Energie.
Auf zwei Werften gebaut
Das Schiff wurde auf zwei britischen Werften gebaut: In Liverpool fertigten Bootsbauer den Rumpf und alle weiteren Stahlteile. Der Ausbau erfolgte in der Nähe von Manchester. „Dort gibt es eine kleine Werft, die Sonderwünsche erfüllt“, sagt der stolze Eigentümer.
Die schwimmende Ferienwohnung ist ab 99 Euro pro Nacht zu haben – plus 50 Euro für die Endreinigung. Sie muss für mindestens zwei Nächte gemietet werden. Weitere Infos sollen sich bald im Internet finden: Die Seite www.hamburgboats.de befindet sich laut Heiko Buhr „derzeit noch im Aufbau“.
„Entschleunigung pur“
Wenn das Narrow Boat frei ist, will sich das Ehepaar Buhr dort häufiger mal einquartieren: „Schließlich bietet der Aufenthalt an Bord Entschleunigung pur“, sagt der Berufsschiffer. Wenn die Nachfrage groß und die Vermietung der schwimmenden Ferienwohnung gut zu händeln ist, will er weitere Narrow Boats an den Moorfleeter Deich holen. „Weil sie so schön schmal sind, können sie gut nebeneinander liegen.“ Doch ersteinmal solle der neue Geschäftsbereich mit der „Sutje“ ausgiebig getestet werden.
Ab Ostern können Interessierte an Bord. Reservierungen unter Telefon 0170/2652964.