Neuengamme. Thorsten Timmann fertigt fünftes und vermutlich letztes Motiv an

    Als Thorsten Timmann vor drei Jahren den ersten Lichterbogen mit Heimatmotiv entwarf, landete er einen Überraschungserfolg. „Ich hatte nicht erwartet, dass die Nachfrage so groß sein würde“, sagt der 43-Jährige. Nun ebbt das Interesse allmählich ab. „Und das ist auch in Ordnung“, sagt Thorsten Timmann. Zum voraussichtlichen Abschied hat er noch ein neues Motiv entworfen und erinnert damit an ein längst verschwundenes Gebäude: den Zollenspieker Bahnhof.

    Den Anfang machte allerdings ein Paar in Vierländer Tracht vor einem Fachwerkhaus. Es zierte 2015 die ersten Schwibbögen aus dem Erzgebirge, die Thorsten Timmann dort produzieren ließ. 50 Stück musste er mindestens abnehmen und war sich nicht sicher, ob er auch alle an den Kunden bringen würde. Letztlich war das kein Problem: Nach zwei Monaten waren gut 165 Bestellungen bei dem Tischlermeister vom Neuengammer Hinterdeich eingegangen. mittlerweile sind etwa 500 verkauft.

    Mit der Riepenburger Mühle und dem Zollenspieker Fährhaus 2016 sowie dem Hamburger Hafen mit Landungsbrücken im vergangenen Jahr folgten weitere Motive, ebenso Teelichthalter und Podeste für die Lichterbögen. Während die Vierlanden-Motive vornehmlich bei älteren Kunden beliebt waren, interessierten sich für die Hafenkulisse mit bunten Lampen auch vermehrt jüngere Leute, erzählt Timmann.

    Vornehmlich zieren die Bögen Fenster im Landgebiet oder auch schon mal in Bergedorf. Die weiteste Reise trat ein Teelichthalter an: Er wurde als Weihnachtsgeschenk in die USA geschickt, für die Gasteltern eines Vierländer Mädchens, das dort ein Jahr als Au-pair verbrachte.

    Mittlerweile kommen nur noch die Rahmen aus dem Erzgebirge. Die Motive werden hingegen von Thorsten Timmann mithilfe einer Laserschneidemaschine gefertigt, Ränder von Hand gefeilt – Holzkunst aus den Vierlanden.

    In diesem Jahr hat Thorsten Timmann den Zollenspieker Bahnhof samt Lok als Motiv gewählt: „Der Bahnhof hat viele zarte Linien, was sich gut eignet, da sie das Gebäude markant machen und Licht hindurchfallen kann“, erklärt Thorsten Timmann.

    Das schmucke Ziegelfachwerkgebäude war an der heutigen Ecke Kirchwerder Elbdeich/Auf dem Sülzbrack seit 1912 erst Station der Vierländer Bahn zwischen Bergedorf und Zollenspieker, ab 1921 hielt dort auch die Hamburger Marschbahn, die Geesthacht, Zollenspieker und Billwerder verband. Doch mit steigender Automobilisierung wurden die Gleise nach und nach zurückgebaut und der Bahnhof letztlich im Jahr 1972 abgerissen.

    Gut 100 Bögen hat Timmann noch im Sortiment, die jeweils mit dem gewünschten Motiv ausgestattet werden können (110 Euro). Internet: www.mein-lichterbogen.de.