Curslack. Odemanns Heck Flammen greifen von Polster-Box auf Dach über – Polizei ermittelt zur Brandursache

    Ein Feuer hat am Freitagnachmittag den historischen Bahnhof Curslack-Neuengamme an der Straße Odemanns Heck erheblich beschädigt. Gegen 12.30 Uhr hatten Passanten Feuerschein im hölzernen Unterstand bemerkt. Als die Freiwillige Feuerwehr Curslack eintraf, hatten die Flammen bereits auf den Unterstand und die Dachkonstruktion übergegriffen.

    „Wir haben dann die Kameraden aus Neuengamme nachalarmiert. Gemeinsam mit dem Löschzug der Berufsfeuerwehr Bergedorf konnten 25 Feuerwehrleute eine weitere Ausbreitung des Brandes verhindern“, sagt Feuerwehrsprecher Torsten Wessely.

    Der historische Bahnhof wird heute als Hotel und Gaststätte genutzt. In dem einzigen vermieteten Fremdenzimmer hielt sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs keiner auf. Es wurde niemand verletzt.

    Das Dach musste zur Kontrolle der Isolierung, die teils noch aus Stroh besteht, geöffnet werden. Die Höhe des Schadens konnte noch nicht beziffert werden. Die Räume der Gaststätte wurden durch Rauch in Mitleidenschaft gezogen.

    Ausgebrochen ist das Feuer direkt an der Außenwand der Gaststätte. Dort stand unter dem Dachvorsprung ein Behälter mit Polstern für Gartenmöbel. Die Polster haben gebrannt. „Die Brandursache müssen die Ermittler der Polizei nun klären“, betont Feuerwehrsprecher Wessely. Die Polizisten wollten sich vor Ort nicht zur Brandursache äußern. Man müsse überprüfen, wieso Stuhlkissen plötzlich brennen, so ein Beamter.

    Das Wort Brandstiftung wollte vor Ort niemand in den Mund nehmen, ermittelt werde in alle Richtungen. Zu brisant ist die historische Örtlichkeit. Der historische Bahnhof liegt in Curslack an der ehemaligen Bahnstrecke Bergedorf-Süd/Zollenspieker. Unter den Nationalsozialisten wurden ab 1938 über den Bahnhof mehr als 100.000 Menschen in das KZ Neuengamme deportiert. Der Personenverkehr nach dem Krieg wurde 1957 eingestellt, 1961 fuhr der letzte Güterzug.