Neuengamme. Neuengamme. Ein Verkehrsunfall auf dem Jean-Dolidier-Weg fordert zwei Tote. Der Wagen krachte gegen einen Baum und ging in Flammen auf.
Bei einem tragischen Verkehrsunfall am Jean-Dolidier-Weg sind gestern Nachmittag zwei Menschen gestorben. Die Insassen verbrannten in einem Golf III, nachdem der Pkw unweit der Gedenkstätte mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Baum gekracht und in den Straßengraben gerutscht war. Dabei riss offenbar der Tank des Autos auf, der Kraftstoff fing Feuer.
Die Freiwillige Feuerwehr Neuengamme wird um 14.37 Uhr zunächst zu einem „Kleinfeuer“ alarmiert. Doch schon auf der Anfahrt wird die Alarmstufe erhöht: „Menschenleben in Gefahr“. Augenzeugen hatten zwei Insassen in dem brennenden Fahrzeug entdeckt. Die Einsatzzentrale lässt den Zug der Berufswehr Bergedorf, Rettungswagen und einen Notarzt nachrücken. „Wir waren als erste Einheit mit zwei Löschfahrzeugen und zwölf Personen vor Ort, haben die Löscharbeiten des Pkw und der Böschung in Vollbrand übernommen“, sagt Björn Beecken, Wehrführer der FF Neuengamme.
33 Helfer sind im Einsatz
Doch die Retter können den beiden Insassen nicht mehr helfen. Der Golf steckt mit der Front voran in einem Graben, steht schon einige Minuten vollständig in Flammen. Seine ursprüngliche Farbe ist nicht mehr wirklich zu erkennen. Letztlich sind 33 Einsatzkräfte vor Ort. Das Feuer ist dann schnell gelöscht. Die Ermittlungen sind dafür umso komplizierter: Denn zunächst bleibt unklar, wie sich der Unfall ereignet hat.
Identität der Opfer muss noch geprüft werden
Direkte Unfallzeugen gibt es nicht. Der Jean-Dolidier-Weg ist eine kerzengerade Straße, die Geschwindigkeit innerörtlich begrenzt. Der Unfall ereignete sich an einer Einfahrt zum benachbarten Feld westlich der Straße, unweit der KZ-Gedenkstätte. Auch auf dem Feld findet der Verkehrsunfalldienst frische Reifenspuren. Ob sie zum Auto passen, muss geprüft werden. Ungewöhnlich auch: Vergeblich suchen die Beamten am Fahrzeug nach einem Nummernschild. Die Polizei zieht schließlich einen externen Gutachter für die Unfallermittlung hinzu. Nach unbestätigten Informationen soll es sich bei dem Fahrer um einen Mann mittleren Alters handeln, der mit seiner Lebensgefährtin und Kindern in Curslack wohnte. Doch die Identität des Fahrers und der zweiten Person müssen Rechtsmediziner erst noch überprüfen.
Seelsorger und Krisenbetreuer helfen
Feuerwehrsprecher Torsten Wesselly spricht von einem sehr dramatischen Einsatz: „Dies ist auch für die Retter in hoher Form belastend, zumal sie den Opfern nicht mehr helfen konnten.“ Ein Krisenbetreuer und Notfall- und Feuerwehrseelsorgerin Erneli Martens haben das Geschehen mit den Feuerwehrleuten nachbereitet. Zudem kümmern sich Seelsorger um die Angehörigen. Der Jean-Dolidier-Weg blieb über Stunden vollständig gesperrt, während die Experten Spuren sicherten und versuchten, den Unfallhergang zu rekonstruieren.