Altengamme. Altengamme. In dem Haus an der Kirchenstegel 8 entstehen Szenen für etliche Fernsehserien. Gerade wurde „Nord bei Nordwest“ gedreht.
Wenn der Tierarzt und ehemalige verdeckte Ermittler Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann) in dem fiktiven Ort Schwanitz an der Ostsee kranke Tiere in seiner Praxis behandelt, entstehen diese Szenen am Neuengammer Hausdeich 246. Dort, in der ehemaligen Praxis von Dr. Andreas Schroeter, wurde auch am Freitag wieder für die ARD-Serie „Nord bei Nordwest“ gedreht. Zuvor nahm das Fernsehteam das leerstehende Gebäude an der Kirchenstegel 8 in Beschlag. Dort entstehen unter anderem die Szenen, die im Büro der Polizistin Lona Vogt (Henny Reents) spielen.
Gedreht wird die neunte, 90 Minuten lange Folge der beliebten Krimireihe. In Hamburg, in Travemünde, auf dem Priwall und auf Fehmarn sind bis zum 10. Oktober insgesamt 22 Drehtage angesetzt. Das Fernsehteam umfasst rund 40 Mitarbeiter, vor allem hinter der Kamera.
Explosion im Hafen
Ex-Undercover-Cop Hauke Jacobs wird auch in der Folge „Dinge des Lebens“ ungewollt in einen merkwürdigen Fall gezogen. Bei einer Explosion im Hafen von Schwanitz wird Kommissarin Lona Vogt schwer verletzt. Wie sich herausstellt, war sie einem geplanten Mord auf der Spur. Hauke Jacobs und seine Tierarzt-Assistentin Jule Christiansen (Marleen Lohse) versuchen, den Fall zu lösen, bevor der Täter erneut zuschlagen kann.
Regie führt der in der Schweiz geborene Grimme-Preisträger Markus Imboden („Frau Rettich, die Czerni und ich“, 1998). Die neunte Folge wird voraussichtlich im Frühjahr 2020 als Donnerstagskrimi um 20.15 Uhr im „Ersten“ gezeigt.
Hauseigentümer oft vor Ort
Bei den zweitägigen Dreharbeiten in Altengamme schaute auch Wolfgang Wulff vorbei. Dem 70-jährigen Gärtner im Ruhestand gehört das Haus an der Kirchenstegel 8 seit 2011. „Seitdem wird es ausschließlich gewerblich genutzt – für Dreharbeiten, Katalog- und Werbefotos, etwa für Modefirmen und für Ikea“, sagt Wulff. Rund 50 Produktionen sind dort in den vergangenen acht Jahren „eingezogen“. Allein im vergangenen Jahr seien es zehn verschiedene Produktionen gewesen, berichtet Wulff. Die TV- und Kamerateams würden das dreigeschossige, unterkellerte Haus von 1902 „tageweise oder auch für mehrere Wochen am Stück mieten“, sagt Wulff, der am Altengammer Elbdeich lebt. Er traf in seinen telegenen vier Wänden bereits etliche Film- und Fernsehstars, etwa Jürgen Prochnow, Maria Furtwängler, Dieter Hallervorden, Heinz Hoenig und Robert Atzorn.
Entdeckt worden sei das Haus gegenüber dem Altengammer Friedhof und dem Gemeindehaus bereits in den 90er-Jahren, berichtet Wulff. „Damals entstanden hier Szenen für die Fernsehserien ,Die Männer vom K3’ und ,Ein Mann am Zug’.“