Ochsenwerder/Kampala. Help for a smile Verein unterstützt verwaiste Mädchen und Jungen in Uganda
. Wenn Bettina Köhn an Afrika denkt, dann packt sie die Sehnsucht. „Ich würde die Kinder so gern wieder in die Arme schließen“, sagt die 37-Jährige. Denn seit sie vor acht Jahren in Uganda einen Freiwilligendienst in Waisenhäusern und Schulen absolviert hat, lassen sie die Gedanken an den ostafrikanischen Staat und seine Menschen nicht mehr los. „Eine total bereichernde Zeit. Es hat mich einfach gepackt“, sagt die Sozialpädagogin.
Die Rückkehr nach Deutschland konnte dieses Gefühl nicht dämpfen. Im Gegenteil: „Es war wie ein Schock, wieder hier zu sein.“ Vielen Menschen zu begegnen, die alles haben und trotzdem nicht glücklich sind, während in Uganda viele Kinder leben, die nichts haben und trotzdem vor Lebensfreude sprühen. Bettina Köhn wollte den Kindern in Uganda weiterhin helfen – und fand in Ines Schultz eine emsige Mitstreiterin. Die 44-Jährige, die mit ihrem Freund in Ochsenwerder lebt, war sogleich Feuer und Flamme. „Ich habe mich schon immer sozial engagiert. Dort können wir noch durch wenig ganz viel bewirken“, sagt sie.
Mit ihrem 2013 gegründeten Verein „Help for a Smile“ unterstützen die beiden Frauen derzeit zehn Mädchen und Jungen, deren Eltern tot sind oder im Gefängnis sitzen. „Wir möchten den Kindern Zuversicht, ein neues Zuhause und die Möglichkeit für eine bessere Zukunft geben“, sagt Ines Schultz.
In Uganda kümmert sich Irene um die Kinder. Die Afrikanerin lernte Bettina Köhn während ihres Freiwilligendienstes kennen. Sie war es auch, die die achtjährige Favour im Dorf bei einem Onkel fand; verlassen von ihrer Mutter, zu der es keinen Kontakt mehr gibt und der Vater im Gefängnis. Auch der 16-jährige Joseph wurde von ihr aufgenommen, dessen Mutter ermordet und Vater die Familie verlassen hat.
Durch die finanzielle Unterstützung des Vereins können die Kinder und Jugendlichen eine Schule besuchen und haben dadurch die Chance auf eine Zukunft. In der Primary School kosten Schuluniform oder Schulmaterialien pro Jahr etwa 500 Euro. In den höheren Klassen – Secondary School – werden etwa 1500 Euro pro Schuljahr fällig. Angelegt ist das Projekt über eine lange Zeit: „Die Kinder sollen wissen, dass es Menschen gibt, die an sie glauben“, sagt Bettina Köhn.
Neben den beiden Gründerinnen hat der Verein mittlerweile 96 Mitglieder. „Wir versuchen seit einem Jahr, die 100 zu knacken“, sagt Ines Schultz. Die Spendenbeiträge gehen ab 5 Euro im Jahr los. Das gespendete Geld fließt zu 97 Prozent nach Uganda, von dem Rest werden Kosten wie für Bankgebühren bezahlt.
Um Geld geht es den Kindern sowieso nicht. „Sie ringen um Liebe und Aufmerksamkeit“, sagt Bettina Köhn. Während die junge Mutter erst einmal bei ihrem kleinen Sohn in Barmbek bleibt, reist Ines Schultz im August nach Ostafrika, um zu sehen, wie es den Kindern geht. Mit dabei hat sie dann auch Kleinigkeiten wie ein Springseil oder Luftballons. „Sie freuen sich auch über die kleinen Dinge“, weiß Ines Schultz. Und ein Lächeln der Kinder ist für die beiden Vereinsgründerinnen schließlich der größte Lohn.
Infos im Internet: helpforasmile.de