Curslack/Neuengamme. Falscher Polizist ruft drei Frauen aus Vierlanden an

Trickbetrüger haben am Donnerstag zwischen 12 und 15 Uhr drei Frauen angerufen – zwei aus Curslack (Rieckweg, Curslacker Deich) und eine aus Neuengamme (Zwischen den Zäunen) – um sie um ihr Geld zu bringen. Doch die Frauen reagierten richtig, stellten kritische Fragen – und benachrichtigten die richtige Polizei.

Ein falsche Polizeibeamter habe „Schockanrufe“ getätigt, berichtet Florian Abbenseth, Sprecher der Hamburger Polizei. Die Frauen im Alter von 75, 78 und 59 Jahren seien mit emotional belastenden Situationen konfrontiert worden. Etwa: Die Tochter habe einen Unfall mit einem unversicherten Fahrzeug gehabt. Nun müsse ein fünfstelliger Geldbetrag in bar für die Kaution gezahlt werden, sonst drohe eine Haftstrafe. „Diese Masche ist besonders perfide“, sagt Abbenseth. „Den Angehörigen wird suggeriert, sie hätten keine Möglichkeit, telefonisch mit ihren Kindern in Kontakt zu treten, weil die in Haft oder im Krankenhaus seien.“

Anrufe von falschen Polizisten häufen sich: Abbenseth: „Oft werden sie von Call-Centern im Ausland aus getätigt. Das sind hochprofessionelle Täter, die katalogartig Telefonbücher durcharbeiten.“

Die Täter würden im Telefonbuch nach altmodischen Namen schauen. „Die wissen genau, wie suggestiv sie fragen müssen. Während eines Telefonats werden richtige Legenden aufgebaut, so dass die Angerufenen meinen, aufgrund seines Wissens müsse es sich um einen echten Polizisten handeln.“ In der Regel käme bei Angerufenen jemand vorbei, um Bargeld oder Schmuck mitzunehmen, „oft auch unter dem Vorwand, dass es sich schließlich um Falschgeld handle, das nun aus dem Verkehr gezogen werde“.

Der Polizei sind 2108 Fälle bekannt, bei denen sich in Hamburg im Jahr 2017 falsche Polizeibeamte am Telefon gemeldet haben. Nur in 23 dieser Fälle wurde den Tätern Geld überreicht, „dann allerdings oft Summen im fünfstelligen Bereich“, sagt Abbenseth. 2016 sind „nur“ 615 solcher Fälle angezeigt worden, in 17 machten die Betrüger Beute.