Kirchwerder. Rettungsschwimmer vom DLRG können am Unglück im Hohendeicher See gerade noch verhindern.
Das ist gerade noch einmal gut gegangen: Nur dem beherzten Einsatz von Lukas Frehse und Florian Arndt-Voß ist es zu verdanken, dass der Badeausflug für einen 23-Jährigen Hamburger am Sonnabend nicht im Unglück endete.
Schwimmer schlägt wild mit den Armen um sich
Gegen 16.30 Uhr war der Sandstrand der südlichen Badestelle am Hohendeicher See gut besucht: Viele, auch junge Schwimmer tobten mit allerhand Luftmatratzen und Spielzeug durchs Wasser. Die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer vom DLRG hielten Wache auf dem Turm, als Lukas Frehse plötzlich etwa zehn Meter vom Strand entfernt einen Mann entdeckte, der wild und unkoordiniert mit den Armen schlug.
Der 20-Jährige reagierte blitzschnell: Er rannte ins Wasser, schwamm zu dem Mann, der dabei war, unterzugehen. Kurz nachdem er unter die Wasseroberfläche gesunken war, hatte der junge Rettungsschwimmer den Mann erreicht und konnte ihn gemeinsam mit Rettungsschwimmer Florian Arndt-Voß (36) an den Strand bringen. „Gerade noch rechtzeitig“, sagt Lukas Frehse.
Entfernung zum Grund unterschätzt, da geriet er in Panik
Der Gerettete gab an, dass er sich kurz hinter der Abbruchkante hinstellen wollte und den Abstand zum Boden unterschätzt hatte. Als er mit dem Kopf unter Wasser tauchte, sei er in Panik geraten – obwohl er eigentlich schwimmen könne. Nach einer Untersuchung im Rettungswagen konnte der 23-Jährige gemeinsam mit seinen Freunden den Heimweg antreten.
Ehrenamtliche sind extrem gefordert
„Zum Glück haben wir an diesem Wochenende genug Rettungsschwimmer zusammen bekommen, um die Wache zu besetzen“, sagt Wachleiter Axel Isler. Ziel ist es, jedes Wochenende von Mai bis September abzudecken. Doch das Team aus 20 Aktiven ist extrem gefordert. Zu den langen Wochenenden und Feiertagen im Mai mit anhaltend warmen Temperaturen kommen viele Einsätze der schnellen Einsatzgruppe, wenn etwa auf Elbe oder Alster nach Menschen gesucht wird. Zu allem Überfluss ist eines ihrer Fahrzeuge im Einsatz beim Unwetter am Himmelfahrtstag „abgesoffen“, erlitt Totalschaden. „Das stellt uns nun vor erhebliche logistische Herausforderungen“, sagt Axel Isler.
Kontakt zur DLRG Bergedorf im Internet: bergedorf.dlrg.de/