Altengamme. Altengamme. Ewald Hamburg feiert am 20. März 2018 seinen 80. Geburtstag – Der Jubilar schreibt Bücher und fährt Motorrad
Ewald Hamburg wird heute 80 Jahre alt. Das Leben des Malermeisters wurde geprägt von seinem Beruf, den der Handwerker als Berufung versteht. „Aber, wenn wir nicht gearbeitet haben, dann haben meine Frau Christa und ich auch gern gefeiert und getanzt“, sagt er und fügt schmunzelnd hinzu: „Sie hat sich jedes Jahr ein neues Ballkleid gekauft.“
Am 20. März 1938 geboren, absolvierte Hamburg bei seinem Vater, dem Malermeister Otto Hamburg, von 1953 bis 1956 eine Malerlehre. Da setzte es auch schon mal eine Ohrfeige, wenn der Lehrherr und Vater der Meinung war, es sei gerechtfertigt. „Heute weiß ich, dass er stets nur mein Bestes wollte“, sagt der Jubilar.
Erst einmal in die Schweiz
Nach seiner Ausbildung ging der Malergeselle erst einmal in die Schweiz. Dort gefiel es dem jungen Mann sehr gut und er wäre möglicherweise geblieben, wenn seine Mutter nicht protestiert hätte. Denn die wollte ihren Jungen wieder daheim haben. Der Vater war schwer kriegsversehrt, deshalb musste Ewald Hamburg bereits mit 23 Jahren den Betrieb übernehmen, kaum dass er seinen Meistertitel im Mai 1961 in der Tasche hatte.
Christa Hamburg (77) ist die Frau an seiner Seite. Ewald Hamburg lernte sie bereits früh kennen, 1959 folgte die Verlobung, vier Jahre später wurde geheiratet und Sohn Christian Hamburg krönte das Glück mit seiner Geburt 1972. Seit 2001 führt der Junior mit seiner Lebensgefährtin Katrin Säuberlich den elterlichen Betrieb in Altengamme erfolgreich weiter.
Leidenschaft vererbt
Ewald Hamburg liebte es, Radball zu spielen, und hat die Leidenschaft für das Fahrradfahren seinem Sohn vererbt, der bis heute erfolgreich Radrennen fährt. Er hat nach einem schweren Sturz mit 76 Jahren das Radfahren aufgegeben, ist jedoch seiner Liebe zu seinem Motorrad weiterhin treu.
„Ich mache meine Honda Shadow für Ostern gerade startklar“, sagt er. Ehefrau Christa wird auf dem Sozius jedoch nie gesehen: „Meine Frau fährt nicht mit, sie hat andere Hobbys.“
Bücher über das Handwerk
In den vergangenen zehn Jahren hat sich Ewald Hamburg besonders im Winter dem Schreiben gewidmet, „sonst geht doch alles verloren“. So schrieb er Bücher über das Malerhandwerk in Altengamme und die Geschichte eines Wohn- und Geschäftshauses am Altengammer Elbdeich.
Derzeit beendet er ein Buch über die Familie seiner Frau. „Zwischen Birkenweg und Erlenweg“ wird es heißen. „Meine Bücher verschenke ich nur an Freunde und die, die an den Geschichten interessiert sind, damit will ich kein Geld verdienen“, sagt Ewald Hamburg.
Alte Techniken
Im vergangenen Jahr ist er aus Altersgründen nach zehn Jahren als stellvertretender Leiter des Deutschen Maler- und Lackierermuseums am Billwerder Billdeich zurückgetreten. „Ich bin einer der Mitinitiatoren des 1984 gegründeten Museums. Wir zeigen die Historie des Malerhandwerks anhand von Meisterbriefen und Werkzeugen. Außerdem zeigen wir Handwerkstechniken der vergangenen 300 Jahre, auch am Beispiel einer alten Wand, die restauriert worden ist“, sagt Hamburg.
Ewald Hamburg ist tief verbunden mit seiner Heimat. Seit zehn Jahren ist er stellvertretender Vorsitzender des Vierländer Kultur- und Heimatvereins De Latücht. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Altengamme war er 37 Jahre aktives Mitglied, zuletzt als Oberbrandmeister. Vor 20 Jahren wurde er in die Ehrenabteilung berufen.
Tod der Mutter
Mit 80 Jahren schaut der Altengammer auf ein langes Leben zurück. Was ihn in all den Jahren am meisten emotional berührt hat? „Als meine Mutter, Hertha Hamburg, 1993 gestorben ist. Mit ihrem Tod hatte ich sehr zu kämpfen.“ Was das eigene Leben betrifft, seien Ewald Hamburg und seine Frau sich rückblickend einig: „Wir würden alles wieder genauso machen“, sagt der 80-Jährige.