Neuengamme. Neuengamme. Betreiberin setzt sich mit 65 Jahren zur Ruhe – Künftig wird sie nur noch geschlossene Gesellschaften bewirten.

Das Landgebiet ist bald um ein beliebtes Café ärmer. Margret Lang schließt – trotz „steigender Besucherzahlen“ – zum 1. Dezember ihr Café Vierlanden mit der Dinkelbackstube. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Aufhören“, sagt die 65-Jährige, die „noch reisen und ein bisschen was von der Welt sehen“ möchte.

Sie wolle mit der Schließung nicht bis zum Jahresende warten, sagt Margret Lang: „Im Dezember war es hier sowieso immer ruhig, weil im Café keine Weihnachtsfeiern gefeiert wurden.“ Ansonsten kann sich die Vierländerin nicht über mangelnde Kundschaft beklagen: „Manchmal ist das Café bis auf den letzten Platz gefüllt und an warmen, sonnigen Tagen sitzen die Gäste im Garten.“

Exklusiver „Vierlanden Kaffee“

In ihrem kleinen Hofladen bietet Margret Lang unter anderem „Vierlanden Kaffee“ an, der von Kaffee Timm exklusiv für sie geröstet wird. Auch selbstgemachte Kekse, Marmeladen, Essige und Foto-Karten mit Vierlande-Ansichten hat sie im Angebot – und natürlich Dinkelkissen.

Margret Lang hat sich nicht um eine Nachfolge bemüht: Ihr gehört das 1892 erbaute Haus in vierter Generation, „das erste ohne Fachwerk in den gesamten Vierlanden“. Die Gastronomin wohnt selbst in dem Haus, vermietet dort auch Ferienwohnungen. Für einen externen Café-Betreiber sei das Haus nicht geeignet.

Alles so lassen, wie es ist

Margret Lang will alles so lassen, wie es ist und die beiden Räume (55 Quadratmeter, 40 Sitzplätze) ab dem 1. Dezember für geschlossene Gesellschaften zur Verfügung stellen – von ihr gebackene Kuchen und Torten inklusive. Reservierungen sind ab sofort telefonisch möglich unter (040) 723 21 02.

Die Mutter zweier Kinder (40, 36) und ehemalige Verkäuferin eröffnete Café und Backstube 2008. „Damals war meine Mutter innerhalb des Hauses umgezogen, zuvor hatte sie in den Café-Räumen im Erdgeschoss gelebt.“

Mit Dinkelkissen fing alles an

Mit selbstgenähten Dinkelkissen fing vor mehr als 40 Jahren alles an: „Die kamen im Bekanntenkreis so gut an, dass ich sie schnell auf Kunsthandwerkermärkten verkauft habe.“ Die Füllung, Dinkel, kaufte sie in großen Mengen von der Bohlsener Mühle – und mahlte das Getreide bald selbst, um daraus Mandelkuchen und Brot zu machen.

Geöffnet sind Café und Hofladen mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr. Dinkelbrote backt Margret Lang donnerstags, ab 14 Uhr. werden sie verkauft.