Altengamme. Altengamme. Ein Dreivierteljahr war die Stelle vakant, jetzt ist Martin Sieveking in Altengamme für die Kinder- und Jugendarbeit zuständig.

Zugewandt und doch zurückhaltend, jung geblieben und doch erfahren, freundlich und doch bestimmt: Martin Sieveking ist der neue Mitarbeiter für die Kinder- und Jugendarbeit in Altengamme.

Chance, etwas Neues zu machen

„Musik oder Sozialpädagogik? Vor dieser Wahl stand ich nach der Schule“, erzählt der 47-Jährige. Es sollte zunächst der Notenschlüssel sein, der die Türen der Zukunft öffnete. Nach dem Zivildienst in der Hauptkirche St. Petri hatte er die Aufnahmeprüfung für die Musikhochschule in Hamburg bestanden. „Jetzt, in der Mitte des Arbeitslebens, 23 Jahre hinter mir, 20 noch vor mir, hatte ich nun die Chance, das zu machen, was damals auch zur Wahl stand“, sagt Martin Sieveking.

Schon immer überall mittendrin

Ein Dreivierteljahr lang war die Stelle der Kinder- und Jugendarbeit in Altengamme vakant. Mit Martin Sieveking engagiert sich jemand, der Kirchengemeinde und Dorf bestens kennt. Der 47-Jährige ist in Altengamme aufgewachsen und lebt mit seiner Familie auch dort. Kirche gehörte schon immer zu seinem Leben. Der Vater spielte in Curslack die Orgel, war Gemeindehelfer, die Mutter, ebenfalls Gemeindehelferin, leitete Flötenkreise in Altengamme – und er war überall immer mittendrin: Zeltlager Groß Wittfeitzen, Kanutouren und Jugendkeller Neuengamme, Jugendkreis Curslack – gemeindeübergreifend wurde das Interesse gestillt und ebenso das Engagement verteilt. Mit 18 Jahren gehörte Martin Sieveking dann selbst zum Leitungsteam des Zeltlagers.

Hornist, Ehemann und Vater

Mit seinem Können, seinem Organisationstalent und seiner großen Liebe zur Musik stellte er berufliche Weichen. Der studierte Hornist wirkte für das Schleswig-Holstein Musikfestival und war Organisationsleiter des Hamburger Jugendorchesters. Als er 1995 das bedeutendste Projekt Hamburgs zu „50 Jahre Kriegsende“ in der Philharmonie in St. Petersburg und der Hamburger Musikhalle organisierte, war da noch mehr als der große berufliche Erfolg. Denn in St. Petersburg lernte er seine spätere Frau Polina kennen. Die Kinder Lenni und Nastja sind mittlerweile 16 und neun Jahre alt – da weiß Martin Sieveking praktisch aus erster Hand, was Kinder und Jugendliche heute umtreibt.

Arbeitet gern im Team

Ganzjährig in Lübeck, saisonal in Salzau, immer auf Achse. Der Familienmensch Sieveking suchte Ende der 1990er-Jahre eine Alternative zur Arbeit im Management der Orchester-Akademie des SH-Festivals – und fand sie. Über Hornschüler hatte er schon in die Waldorfpädagogik hineingeschnuppert – mittlerweile ist er seit 19 Jahren Musiklehrer an der Rudolf-Steiner-Schule in Bergedorf. „Ich arbeite sehr gern im Team“, sagt Martin Sieveking.

Her mit den eigenen Ideen

Mit reduzierter Stundenzahl an der Schule geht es nun in eine neue spannende Zeit. „Ich möchte Begegnungsmöglichkeiten schaffen, mit den Kindern und Jugendlichen Ideen entwickeln und umsetzen“, sagt Martin Sieveking. Kinderkirche, Flötenkreis, Gitarrengruppe – das sind nur einige Projekte, die schon angelaufen sind. Offener Jugendtreff, Ausfahrten, Ferienfreizeiten, in der Teestube Dart oder Kicker spielen, diskutieren über Gott und die Welt. Fehlt noch was? Dann immer her damit. Martin Sieveking freut sich auf aktive Kinder und Jugendliche.