Kirchwerder. Wildtierstation hat das geschwächte Tier aufgepäppelt

Knapp zwei Wochen ist es her, da erhielt die Wildtierstation Hamburg/Schleswig-Holstein einen Notruf aus Neuengamme: Ein schwacher Storch stakste da umher, konnte aus eigener Kraft nicht mehr in die Lüfte starten.

Ein Fall für Tierfreundin Nora Picka-Pamperin. Die ehrenamtlich Engagierte wohnt in der Nähe, sammelte den Storch ein und brachte ihn in die Wildtierstation nach Sparrieshoop. Dort wurde das abgemagerte Tier aufgepäppelt. „Es war gegen etwas geflogen und hatte eine Prellung“, erzählt die 41-Jährige.

Doch nach liebevoller Betreuung und Aufpäppelung war es nun gestern Zeit, das Tier wieder auszuwildern. Denn es naht die Zeit, dass sich die Jungstörche sammeln, um zum Überwintern Richtung Süden zu fliegen.

Das geeignete Plätzchen fand sich in Kirchwerder bei der Gose-Elbe. Drei Artgenossen waren auf dem Feld zu sehen, weitere landeten, während Nora Picka-Pamperin den aufgepäppelten Jungstorch für die Auswilderung bereit machte. Tatsächlich orientierte sich das Tier sofort an den Artgenossen, nachdem die Tierfreundin es in die Freiheit entlassen hatte. Der Storch ging auf die anderen zu, probierte sich ein wenig im Fliegen, klapperte mit dem Schnabel und schien höchst zufrieden. „Störche sind wirklich hübsche Tiere“, sagte Nora Picka-Pamperin.

Immer mal wieder päpple die Wildtierstation Störche und andere Vögel auf. So wie im Juni ein Kolkrabenkind, das in Lauenburg den Verkehr lahmlegte, weil es Koordinierungsschwierigkeiten hatte, Aber auch viele andere Tiere werden betreut von der Maus bis zum Wildschwein. Bis zu 4000 Tiere sind es, die in der Station jährlich Hilfe bekommen. Auch zwei Stinktiere und Waschbären haben dort ein Zuhause gefunden und werden nicht wieder ausgewildert.

In manchen Situationen kann auch der Laie helfen, etwa den benommenen aber unverletzten Vogel, der an eine Scheibe geflogen ist, in einem geschlossenen Karton Ruhe bieten, bis er wieder abflugbereit ist. Wichtig dabei: Nicht füttern, auch nicht mit Wasser!

Wer Hilfe für ein in Not geratenes Wildtier benötigt, kann die Station anrufen: (0 41 21) 4 50 19 39. Wer die Arbeit unterstützen möchte, nutzt folgendes Konto: Wildtier- und Artenschutzzentrum, IBAN DE23 2019 0003 0060 0389 00, BIC GENODEF 1HH2, Hamburger Volksbank.