Neuengamme. Neuengamme. Autorin (47) aus Alt-Nettelnburg lässt Hobby-Ermittler Karlo Kolberg erneut in Vierlande ermitteln.
Von ihren ersten beiden Vier- und Marschlande-Krimis hat Silke Schopmeyer mehr als 2000 Exemplare verkauft. Nun ist der dritte Band mit Abenteuern des Curslacker Hobby-Ermittlers Karlo Kolberg erschienen. „Deich Alaikum“ (Deich Frieden) heißt das Buch.
Für die 223 Seiten lange Geschichte über Syrer, die im Neuengammer Gemeindehaus auf dem Dachboden leben und nach einer Explosion als Attentäter verdächtigt werden, recherchierte die 47-Jährige in Sachbüchern über Syrien – und an vielen Vormittagen vor Ort: „Im Gemeindehaus in Neuengamme hatte ich mein eigenes Büro. In den Kaffeepausen der anderen, habe ich von Pastorin, Gärtner, Diakon, dem Postboten und vielen weiteren Menschen Geschichten und Anekdoten aus dem Gemeindealltag erfahren. Mit dem Friedhofsgärtner bin ich zweimal den Kirchturm hinaufgestiegen. Einiges ist in die Geschichte eingeflossen, auch das Historische Spiel, das jährlich für Kinder organisiert wird“, sagt sie.
Grundidee schon im Kopf gehabt
„Die Grundidee, dass die Syrer im Landgebiet leben und Probleme bekommen, hatte ich allerdings schon vorher im Kopf.“ Denn auch viele persönliche Erfahrungen finden sich in „Deich Alaikum“ wieder: Silke Schopmeyer bringt Geflüchteten in Bergedorf-West ehrenamtlich Deutsch bei, hilft Syrern, Afghanen und Iranern bei Arbeiten für Schule oder Uni und bei Behördenangelegenheiten. „In dem Buch wollte ich die menschliche Seite dieser Menschen beschreiben, ihre Gedanken und Gefühle.“
Neue Ideen notiert die Autorin sofort in ihrem Notizbuch im Handy, „das kann auch mal nachts um zwei sein“. Einige Handlungselemente fallen ihr aus heiterem Himmel ein, andere erst nach langem Grübeln oder intensiver Recherche. „Mit dem Schreiben des Buches beginne ich erst, wenn die Geschichte in meinem Kopf rund ist. Zuerst erstelle ich ein Grundgerüst in Form von Kapiteln, denen ich die jeweiligen Figuren und Handlungsorte zuordne. Vieles ändere ich dann später allerdings wieder.“
Sie setzt auf subtile Spannung
Wie schon in ihren ersten beiden Krimis, verzichtet Silke Schopmeyer auf blutrünstige Beschreibungen, setzt sie auf subtile Spannung. Sie vertreibt das Buch im Eigenverlag. Die erste Auflage umfasst 500 Exemplare.
Silke Schopmeyer wuchs in den Vierlanden auf. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Alt-Nettelnburg. Sie arbeitet als Hausfrau und als Sprachlehrerin. „Von dem Verkauf meiner Bücher kann ich leider noch nicht leben“, sagt sie und lacht. Ein Großteil des eingenommenen Geldes geht für die Druckkosten und die Bezahlung der Lektorin drauf. „Immerhein habe ich mit den ersten beiden Büchern ein leichtes Plus erzielt.“
Schon eine Idee für vierten Krimi
Für einen vierten Krimi hat Silke Schopmeyer „schon eine Idee“. Er soll in den Marschlanden spielen. Bis zu seiner Veröffentlichung kann es aber dauern: „Vielleicht schreibe ich zwischendurch einen Liebesroman.“
Der Krimi (9,49 Euro) ist an vielen Verkaufsstellen erhältlich, darunter alle Bergedorfer Buchhandlungen; Buchhandlung Erdmann, Bahnhofstraße 10, Reinbek; Buch & Spiel, Norderstraße 16, Geesthacht; Bücherwurm, Zollstraße 7, Wentorf; Kiosk Alte Garage, Curslacker Heerweg 2; Edeka Stoof, Süderquerweg 348; Getränkemarkt Kohlepp, Süderquerweg 652; Hofladen Stender, Tatenberger Deich 154. Die E-Book-Ausgabe soll noch im Sommer bei amazon erhältlich sein.