Kirchwerder. Kirchwerder. Der 70-Jährige engagiert sich seit 20 Jahren für den Erhalt des historischen Bio-Bauernhofs.

Vor gut 20 Jahren stießen Georg und Christine Eggers bei der Bewirtschaftung ihres denkmalgeschützten Hofes am Kirchwerder Mühlendamm 5 a an die Grenzen ihrer Kräfte. Parallel gab es immer weniger staatliche Zuschüsse. Jürgen Reimann wollte helfen. „Hier werden Büsche und Bäume bewusst erhalten, obwohl sie die Feldarbeit nicht gerade erleichtern“, sagte er vor 20 Jahren zu unserer Zeitung. Damals war Reimann noch keine drei Monate Vorsitzender des frisch gegründeten „Freundeskreis Hof Eggers in der Ohe“. Oberstes Ziel des Vereins: die Bewahrung des Hofes.

Seit zwei Jahrzehnten steht Reimann (70) inzwischen an der Spitze des Freundeskreises – und wird dort auch für weitere zwei Jahre bleiben. Im Backhaus des Hofes wählten ihn die Vereinsmitglieder erneut zum Vorsitzenden. Außerdem ehrten sie den Grafiker, der die Freundeskreis-Gründung mit dem Ehepaar Eggers Mitte der 90er-Jahren angeschoben hatte. 1991 hatte Georg Eggers den Hof auf biologischen Landbau umgestellt. Reimann, der auf dem Lande, im niedersächsischen Stelle, aufwuchs, fühlte sich auf dem idyllischen Hof sofort wohl. Deshalb kaufte er eine frühere Kate, die auf dem Hof-Gelände steht. Dort wohnt er mit Frau Alissa und den Söhnen Till und Jens.

Stallungen, Backhaus, Café – Reimann half immer mit

Reimann stürzte sich vor 20 Jahren mit einem bestens funktionierenden „Arbeitstrupp“ in die erste Aktion auf dem Hof, dem Einzäunen der Streuobstwiese. Seither grasen dort Schafe. Inzwischen sind auf dem Anwesen, das Georg Eggers 2012 an seinen Neffen Henning Beeken abgegeben hat, auch ein Schafstall, der Pferdestall und das Backhaus entstanden. Besucher, die gern zu den Hoffesten kommen, freuen sich, dass das gemütliche Café zum Verweilen eingerichtet wurde – alles mit Hilfe von Reimann.

„Jürgen packt stets tatkräftig mit an – bei Bauprojekten ebenso wie bei Festen oder dem Gestalten von Infobroschüren, um nur einige Beispiele zu nennen“, sagt Georg Eggers. Der Altbauer hofft, dass „sein bester Mann“ und die weiteren 69 Vereinsmitglieder noch sehr lange aktiv bleiben.

Stets für ein gutes Miteinander gesorgt

Vereinskamerad Gerhard Deutschmann lobte Reimann: Der habe stets für ein gutes Miteinander gesorgt. Zudem sei es ihm leicht gefallen, mit seinem handwerklichen Können und seinem Spaß am Anpacken auch andere zu motivieren. Deutschmann überreichte dem Vereinsvorsitzenden ein liebevoll gestaltetes Fotobuch.

Die Bilder zeugen von etlichen Aktivitäten auf dem Hof: Bauprojekte, Ausflüge, Feste und vieles mehr wurden dokumentiert. Die wichtigsten Ereignisse, wie das monatliche Brotbacken der vergangenen Jahre, hat auch die Fotografin Dr. Ute Meede in Bildern festgehalten und die Aufnahmen während der Versammlung präsentiert.

Tief bewegt sagte Reimann, dass er sein Schaffen nie als Arbeit und Mühsal empfunden habe. Vielmehr sei er dankbar im Laufe der Jahre viele liebenswerte Menschen kennengelernt zu haben. Dabei hätten sich nette Bekanntschaften und gute Freundschaften ergeben. Seine Motivation sei noch immer ungebrochen, ließ er wissen. Reimann will den Vorsitz nach zwei Jahren dennoch abgeben – und mit seinem VW-Bus die Welt erkunden.