Bergedorf . Grabenschau Ent- und Bewässerungsverband prüft

Die Grundstückseigentümer, die als Mitglied des Ent- und Bewässerungsverbandes der Marsch- und Vierlande die Gräben an ihren Grundstücken in Form halten müssen, sind jetzt gefragt. Am Montag, 7. November, beginnt die diesjährige Grabenschau. Bis zum 2. Dezember sind Fachleute des Verbandes und des Bezirksamtes unterwegs, um den Zustand der Sielgräben zu prüfen. Die Wasserstände in den Hauptentwässerungsgräben werden jeweils etwa zehn Tage vor den Schauterminen gesenkt, damit die Gräben von Unkraut befreit werden können.

„Wir legen Sielgräben fast trocken. So bleibt der Wasserstand dann auch im Winter“, sagt Torsten Riecken (42), Verbandstechniker des Ent- und Bewässerungsverbandes. Bis zu einem Meter beträgt der Unterschied des Sommer- und Winterwasserstands in einigen Gräben, betont Riecken. „Das ist von den jeweiligen Geländehöhen abhängig.“ Im Winter müssen die Gräben leer sein, damit Regen- und Schmelzwasser aufgenommen werden können. Über die Gose- und die Dove-Elbe fließt das Wasser in die Stromelbe.

Um den korrekten Zustand der Hauptentwässerungsgräben kümmert sich die Wasserwirtschaft des Bergedorfer Bezirksamtes – „inzwischen ökologischer als noch vor einigen Jahren“, sagt Riecken. Denn die Europäische Wasserrahmenrichtlinie, die seit zwei Jahren verbindlich ist, fordere etwa Schutzzonen für Frösche und Libellen. Riecken: „Deshalb werden Böschungen und Ufersaum häufig nicht mehr entfernt.“ Diese Vorgaben beträfen aber nicht die kleineren Gräben, die Sielgräben, um die sich die Grundstückseigentümer zu kümmern haben.

Der Ent- und Bewässerungsverband Marsch- und Vierlande überwacht fast 900 Kilometer Graben – Tendenz steigend, denn mit neuen Wohngebieten entstehen auch neue Gräben. Die Tausende Gräben sind in 36 Schaubezirke unterteilt. Vertrauens- und Bezirksobleute der jeweiligen Schaubezirke sind bei den Grabenschauen mit dabei.

In den vergangenen Jahren gab es jeweils um die 140 Beanstandungen. „Leider gibt es viele Wiederholungstäter“, sagt Riecken. Je nachdem wie viele Gräben an ihren Grundstücken verlaufen, kann die Nicht-Pflege teuer werden. Der Ent- und Bewässerungsverband kann Nachschaubeträge von bis zu 200 Euro einfordern. Weitere Infos zu dem Verband und seinen Schauen gibt’s im Internet unter www.entundbe.de.