Vierlanden. Vierlanden. Um ihrer Heimat etwas Gutes zu tun, hat das Ehepaar Buhk die VierlandenStiftung gegründet. Bemalte Verteilerkästen als erstes Projekt.
In der Regel sind es funktionale graue Kästen – eher unscheinbar. Dreckig oder mit Graffiti beschmiert fallen sie zwar auf, zieren aber nicht gerade ihre Umgebung. Doch es geht auch anders: Ein stattlicher Fischreiher am Neuengammer Hinterdeich und eine schmucke Abbildung des Rieck-Hauses an der Schiefen Brücke zieren nun die Verteilerkästen.
Die Verschönerung der Kästen durch den Hamburger Künstler Vincent Schulze geht auf die Initiative der VierlandenStiftung „Unsere Heimat“ zurück, die Bärbel-Marlen und Herbert Buhk im Dezember 2014 gegründet haben.
Ihre Heimat haben sie nie vergessen
Beide haben ihre Wurzeln in den Vierlanden, sind hier geboren und aufgewachsen, lernten sich beim Tanz bei Capeletti kennen. Gemeinsam lebten sie in Kirchwerder und betrieben einen Blumengroßhandel. Für die Marktgemeinschaft Blumengroßmarkt Hamburg war Herbert Buhk fast 20 Jahre lang im Vorstand tätig. Als sie ihre Firma verkauften, wagten sie vor 14 Jahren in Jesteburg noch einmal einen Neuanfang: „Die Heide hat uns schon immer imponiert“, sagt Bärbel-Marlen Buhk (68).
Doch die Vierlande haben sie nicht vergessen, sind dort noch häufig zu Besuch. Dem 77 Quadratkilometer großen Gebiet wollen sie nun etwas zurückgeben und Gutes tun: „Wir mögen es gern sauber und schön. Wir möchten Anregungen geben, wie es auch anders gehen kann“, sagt Herbert Buhk (67). Seit Gründung der Stiftung vor gut anderthalb Jahren brauchte es einige Zeit, um alle Verträge, Genehmigungen, Feststellung der Gemeinnützigkeit, Satzungs- und Homepage-Erstellung unter Dach und Fach zu haben, Künstlersuche, Auftragsvergabe sowie das Stiftungskapital zur Verfügung zu stellen, waren die nächsten Schritte.
Es sollen noch mehr Verteilerkästen verschönert werden
Mit der Verschönerung der Verteilerkästen ist nun ein Anfang gemacht. Bei ihren Reisen durch Deutschland haben die Buhks in vielen Ortschaften solche kunstvoll bemalten Kästen gesehen, fotografiert und die Idee nun an zwei Stellen in ihre Heimat getragen. „Wir sind sehr glücklich, dass es endlich geklappt hat“, sagt Bärbel-Marlen Buhk.
Und es sollen noch viele weitere folgen: „In den Vierlanden gibt es insgesamt über 250 Kästen“, sagt Herbert Buhk, der aber nicht vor hat, alle bemalen zu lassen. „Aber wenn wir die Verteilerkästen an den Hauptverkehrsstraßen und Kreuzungen nach und nach machen könnten, wären wir schon froh“, sagt Herbert Buhk.
Auch bei möglichen Motiven hat der 67-Jährige schon viele Ideen: Vor allem die vier Wappen von Kirchwerder, Curslack, Neuengamme und Altengamme haben es ihm angetan. „Die könnte ich mir toll auf kleinen Stromkästen in den jeweiligen Ortsteilen vorstellen“, sagt er.
Interessenten können sich gern anschließen
Wenn es nach dem Ehepaar Buhk geht, soll es nicht nur bei der Verschönerung von Verteilerkästen bleiben: Auch Müllcontainer oder Bushaltehäuschen könnten kunstvoll gestaltet werden, Verkehrsinseln und Straßenränder bepflanzt, Verkehrsschilder gereinigt und um plattdeutsche Namen ergänzt werden.
Das Ehepaar hofft, dass sich weitere Interessenten finden, die dazu beitragen, ihre Ideen zur Verschönerung ihrer Heimat umzusetzen – „und weiterführen, auch wenn wir mal nicht mehr sind“, sagt Herbert Buhk.
Informationen und Kontakt gibt es im Internet unter www.vierlandenstiftung.de.