Kirchwerder. Kirchwerder. Wird die Fläche nahe dem Platz Auf dem Sülzbrack für bis zu 250 000 Euro hergerichtet? Hamburg soll sich beteiligen.

Die Schafwiese am Zollenspieker Hauptdeich könnte doch noch die rettende Lösung für das Erntedankfest werden. Als sich Jörg Froh (CDU) in der jüngsten Bezirksversammlung nach dem Planungsstand für das Erntedankfest erkundigte, schrillten die Alarmglocken: Das Traditionsfest, das seit 40 Jahren in Kirchwerder gefeiert wird und jedes Jahr bis zu 35 000 Besucher anlockt, schien ernsthaft in Gefahr. Denn auch ein halbes Jahr bevor prächtig geschmückte Wagen beim traditionellen Umzug durch die Vierlande rollen sollen, steht immer noch nicht fest, wo sie anschließend aufgestellt werden können.

Schafwiese als Festplatz einmal im Jahr

Die Schafwiese könnte nun zum Festplatz werden: „Allerdings ausschließlich für das Erntedankfest“, betont Uwe Czaplenski. Die Fläche zum Parken oder für andere Feste oder Jahrmärkte zu nutzen, sei ausgeschlossen, sagt Bergedorfs Baudezernent.

Bei Regen ist die Wiese nicht befahrbar

Nachdem die bisherige Fläche auf dem Sülzbrack nicht mehr zur Verfügung stand, wurde die Schafwiese bereits im vergangenen Jahr für das Erntedankfest genutzt. Allerdings hatten Organisatoren und Beteiligte dabei viel Glück mit dem Wetter. Bei Regen wäre die Wiese mit den Erntewagen nicht befahrbar.

Die CDU schlug vor, die Schafwiese mit Kunststoffmatten zu befestigen und den Organisatoren das Erntedankfestes damit Planungssicherheit zu geben. Allerdings muss auch sichergestellt werden, dass die Schafe weiterhin auf dem Areal gehen und weiden können.

„Wir haben mit den beteiligten Akteuren Gespräche geführt und überlegt, wie die Fläche so hergerichtet werden kann, dass sie den Landschaftsanforderungen weiter genügt“, sagt Czaplenski. Die Lösung sieht vor, die obere Grasnarbe abzutragen, eine Drainage einzusetzen, obenauf wieder Gras zu säen.

Kosten: bis zu 250 000 Euro

An den Randbereichen könnten Rasengitter für mehr Halt und Befahrbarkeit für die Erntedankwagen sorgen. Inklusive Ausschreibung würde die Herrichtung der Fläche etwa drei Monate dauern, die Kosten etwa 200 000 bis 250 000 Euro betragen. „Die hat der Bezirk nicht in der Schublade“, sagt Czaplenski mit einem Augenzwinkern. Deswegen führe der Bezirk Gespräche mit Verantwortlichen der Stadt. „Auch dort ist man sich der gesamtstädtischen Bedeutung des Festes bewusst“, sagt Czaplenski. Deswegen sei man sehr guter Dinge, dass das Geld zur Verfügung gestellt werde.

Für die Parkplatznot beim Sportclub Vier- und Marschlande gibt es hingegen noch keine Lösung. Die Schafwiese sei auch als Stellfläche geprüft worden. „Doch da gibt es keine Chance“, sagt Uwe Czaplenski.

Nachbarn gegen ganzjährige Nutzung

Während es bei einem Erntefest bei einem einmaligen Ereignis im Jahr bliebe, wäre bei einer Nutzung als Parkplatz das ganze Jahr über Bewegung, auch zu späten Uhrzeiten. Und: Dafür sei die Akzeptanz in der Nachbarschaft nicht gegeben.

Zwei bis drei andere Flächen zum Parken in der Umgebung seien denkbar. Mögliche Varianten sollen in der nächsten Sitzung des Regionalausschusses am 19. April, 18 Uhr, Schule Fünfhausen-Warwisch (Durchdeich 108), präsentiert werden. Doch es bleibe eine schwierige Thematik. Czaplenski: „Ob Sportler oder Natur – irgendwer wird Abstriche machen müssen.“