Bergedorf . Bergedorf. Als Landfrauen für Senioren (LafüSe) kümmern sie sich seit vier Jahren um ihre älteren Mitmenschen. Wer sucht noch Kontakt?

Die Erfolgsgeschichte begann vor vier Jahren: Insgesamt acht Landfrauen um Marlies Lütten, Vorsitzende der Kirchwerder Landfrauen, gründeten 2011 den ehrenamtlichen Besuchs- und Begleitdienst Landfrauen für Senioren, kurz „LafüSe“. Um ältere Menschen in der Nachbarschaft aus ihrer Einsamkeit herauszuholen, bieten sie seitdem Besuche an.

Und die ehrenamtlichen Dienste der Damen waren gefragt: Schnell hatten die acht Frauen die Patenschaft für mindestens einen älteren Mitmenschen übernommen, bekamen Unterstützung von weiteren Landfrauen. Insgesamt 14 Damen aus den Vier- und Marschlanden gehören mittlerweile zum Besuchsteam von „LafüSe“.

Finanzielle Unterstützung vom Bezirksamt

Auch das Bezirksamt Bergedorf erkennt die geleistete Arbeit der Frauen wohlwollend an und hat den Zuschuss für das kommende Jahr erhöht: Statt 4365 Euro bekommen die Damen nun 5400 Euro, wovon Aufwandsentschädigungen wie Spritgeld finanziert werden.

Vorlesen, klönen oder einfach nur zuhören

Trotz finanzieller Unterstützung stehen sie nun vor einer neuen Situation, die es zu meistern gilt: Gleich drei Senioren sind in den vergangenen Wochen und Monaten verstorben. Entsprechend schrumpfte der Kreis, sodass nicht mehr jede der ehrenamtlichen Damen die Patenschaft für einen Senior hat. Es werden daher ältere Menschen gesucht, die Lust auf Gesellschaft haben: „Es ist uns wieder möglich, Zeit zu schenken“, sagt Karin Gladiator und fasst damit den Kerngedanken von „LafüSe“ zusammen. Denn dabei geht es ausdrücklich nicht um Pflege oder hauswirtschaftliche Dienste, sondern darum, Zeit miteinander zu verbringen: spazieren gehen, aus der Zeitung vorlesen, spielen, klönen oder einfach nur zuhören: „Viele Menschen möchten auch einfach mal erzählen“, weiß Karin Gladiator.

Einmal in der Woche kommt Besuch

Die meisten der betreuten Senioren leben allein oder bei ihren Kindern. „Aber die müssen ja auch arbeiten und sind nicht immer zu Hause“, sagt Gladiator. Die betreuten Senioren, bisher im Alter von 70 bis 95 Jahren, bekommen einmal in der Woche für anderthalb bis zwei Stunden Besuch von derselben Dame. „So baut sich mit der Zeit eine Vertrauensbasis auf“, sagt Karin Gladiator.

Kontakt zu „LafüSe“

Senioren, die sich für Besuche von LafüSe interessieren, melden sich bei der Projektkoordinatorin Renate Josenhans unter Telefon (040) 72 34 03 43. Nach einem unverbindlichen Anruf gibt es ein erstes Kennenlernen mit der möglichen „Patin“. Erst danach kann man sich entscheiden, das Angebot von LafüSe in Anspruch zu nehmen. Die Teilnahme ist kostenlos.