Neuengamme . Kranzniederlegung in Neuengamme

Den Opfern des Nationalsozialismus, aber auch von Krieg und Terror wie er am Freitag Paris erschüttert hat, gedachten gestern zahlreiche Politiker und Verbandsvertreter in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Sie legten Blumen an der 27 Meter hohen Stele nieder. Anschließend sprachen Hamburgs zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Die Grünen) und Uta Kühl, Tochter von Hermann Kühl.

Im Haus des Gedenkens erinnerte Uta Kühl, Jahrgang 1964, an ihren Vater, der als sogenannter politischer Häftling unter anderem im Konzentrationslager Neuengamme gelitten hatte. „Vaterland und Heimatland sind für mich schwierige Begriffe“, sagte die Hamburgerin. Ihre gesamte Familie habe auch nach dem Zweiten Weltkrieg „viel Leid erfahren“. Ihr Vater habe fast zwölf Jahre auf Wiedergutmachungszahlungen geklagt. „Wo war da die Bundesrepublik Deutschland?“, fragte Uta Kühl gestern in die Runde.

Katharina Fegebank war der Schock nach den Attentaten von Paris noch anzumerken: „Das war ein Anschlag mitten in die Herzen der freien Gesellschaft. Wir gedenken heute auch diesen Opfern und ihrer Angehörigen“, sagte sie.

Unter den Besuchern der Gedenkfeier waren Bezirksamtsleiter Arne Dornquast und Dr. Christoph Krupp, Leiter der Hamburgischen Senatskanzlei, Schulsenator Ties Rabe, Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit sowie diverse Bundestags-, Bürgerschafts- und Bezirksabgeordnete.