Curslack/Aumühle. Curslack/Aumühle. Mehr als 900 Fotos hat Horst Gladiator über Jahrzehnte zusammengetragen. Einen Einblick gibt es in seinem neuen Bildband.
Einen Blick in seine umfangreiche, 900 Schwarz-Weiß-Bilder umfassende Sammlung von alten Vierländer Fotografien will Horst Gladiator (77) ab dem 5. November gewähren. Dann erscheint Gladiators Buch „Die Vierlande – in alten Photographien“.
120 Fotografien auf 144 Seiten
Der Verlag „Atelier im Bauernhaus“ (Fischerhude bei Bremen) veröffentlicht das 144 Seiten starke Werk in einer Erstauflage von knapp 1000 Exemplaren. Etwa 120 Fotografien aus den Jahren 1850 bis 1940 hat der aus Curslack stammende und seit sieben Jahren in Aumühle lebende Gladiator für die Veröffentlichung ausgesucht. Einige Bilder erstrecken sich über zwei Seiten. Zu jedem Bild liefert Gladiator eine genaue Beschreibung.
Es ist der zweite Bildband des ehemaligen Tiefdruck-Retuscheurs. Gladiator, der 30 Jahre lang bei Gruner + Jahr in der Bildherstellung arbeitete, veröffentlichte bereits 1988 ein Buch mit Vierlanden-Motiven. „De Verlanner – wie sie lebten und wirkten“ erschien mit einer Auflage von 2000 Exemplaren und ist heute ein begehrtes Sammlerobjekt. „Die darin abgedruckten Bilder aus der Zeit um 1900 sind in dem neuen Buch nicht zu finden. Dafür habe ich andere historische Motive ausgewählt“, sagt der 77-Jährige.
Horst Gladiator wurde vor mehr als 30 Jahren zum Sammeln alter Fotos aus den Vierlanden durch den Maler, Hobbyfotografen und Heimatkundler Herbert Dahm aus Neuengamme angeregt. „Er hatte mir Bilder zum Aufarbeiten gegeben“, erinnert er sich. Mit einem Foto der alten Klappbrücke, die Curslack und Neuengamme in Höhe der Kirchen verband, fing alles an. Im Laufe der Jahre wuchs die Sammlung, indem Horst Gladiator Nachlässe von Fotografen und einzelne Bilder kaufte. Georg Eggers schreibt im Vorwort: „Horst Gladiator ist ein Augenmensch, der sieht und nicht viel redet.“
Verschwundene Häuser und Deichpartien
Zu sehen ist eine alte kinderreiche Frau als „Großmutter der Vierländer“ genauso wie längst verschwundene Häuser oder Deich-Partien. Auch der Zeppelin „Sachsen“, den Carl Harden aus Altengamme über der Elbe mit einem „Smeuk-Ewer“ (Dampfschlepper) fotografierte, wird abgebildet. Horst Gladiator: „Auch eine Platten-Balgen-Kamera, mit der Carl Harden fotografierte, wird im Buch gezeigt. Harden begann mit dem Fotografieren um 1910.“ Die Bilder des Altengammers erhielt Gladiator von Carl Hardens Sohn Klaus.
Andere Fotografien erwarb Gladiator in den 80er-Jahren von Fritz Lachmund, damals Eigentümer einer der größten Bildsammlungen Hamburgs. Für seine alten Schwarz-Weiß-Bilder hat Horst Gladiator im Laufe der Jahrzehnte viel Geld ausgegeben. „Sie haben aber nur einen ideellen Wert“, sagt er.
Zahlreiche Bilder aus Gladiators Sammlung wurden von ehemaligen Kollegen des früheren Retuscheurs mit Repro-Kameras abfotografiert. In echter Handwerksarbeit legte der Fachmann anschließend mehrere Positive übereinander, sodass sich die Qualität verbesserte. „Einige dieser bearbeiteten Bilder sind auch in dem neuen Buch zu sehen“, sagt der 77-Jährige.
Gladiator fotografiert auch selbst – „mit Negativfilmen, aber in Farbe“. Seine bevorzugten Motive sind Landschaften, Kirchen und Gutshäuser in Norddeutschland.
Der neue Bildband kostet 24 Euro. Er ist im Buchhandel bestellbar (ISBN 978-3-88132-971-2). Vorrätig ist das Werk in der Sachsentor-Buchhandlung, Sachsentor 11, in der Buchhandlung Heymann (CCB, Weidenbaumsweg 21), im Zollenspieker Fährhaus, Zollenspieker Hauptdeich 141, im Vierländer Markt, Neuengammer Hausdeich 215, und bei Richard Wulff Sportmode am Neuengammer Hausdeich 260.
„150 Bestellungen liegen bereits vor“, sagt Gladiator.