Nach SSB-Pleite: “Marine Service Brandt“ startet Reparaturbetrieb mit vier Mitarbeitern
Drei der früheren Mitarbeiter der SSB Spezialschiffbauwerft, die Insolvenz anmelden und im vergangenen Sommer schließen musste, können nun wieder in ihrer gewohnten Umgebung arbeiten. Sie bilden - neben Geschäftsführer und Mitinhaber Axel Brandt (40) - das Team der Werft "Marine Service Brandt GmbH".
Das Unternehmen ist auf dem 15 000 Quadratmeter großen Gelände am Hafen Oortkaten vor allem mit Wartung, Reparatur und Umbau von Schiffen beschäftigt. Hauptkunde ist die Hadag, die von der SSB-Werft ihre "Bügeleisen"-Hafenfähren bauen ließ. Für die SSB-Werft war Neubau das Kerngeschäft.
Geschäftsführer Axel Brandt stammt aus Bremen, hat auf der Lürssen-Werft Schiffbau gelernt. Seit mehr als zehn Jahren ist er in Hamburg selbstständig im Schiffbau tätig, lebt heute in Finkenwerder.
Brandt erwartet für die kommenden Monate neben Hadag-Fähren auch Fahrgastschiffe und Hafenrundfahrtbarkassen, die in Ochsenwerder überholt werden sollen. Auch die Strabag AG zählt zu den Kunden. Sie hat gerade eine 60 Meter lange Klappschute (Leergewicht 500 Tonnen) instand setzen lassen und "will bald das nächste Schiff bringen", sagt Brandt.
Reparaturbedürftige Schiffe können mit zwei Slipanlagen aus dem Wasser an Land gezogen werden. Brandt: "Sie sind für bis zu 100 Meter lange, etwa zwölf Meter breite und 1000 Tonnen schwere Schiffe ausgelegt." Die kleinere Slipanlage ist mit einer der beiden Werkhallen verbunden. In sie können die stählernen "Patienten" längsseits gezogen werden. Die größere Anlage befindet sich unter freiem Himmel. Auf sie werden Schiffe quer gezogen.
Am vergangenen Freitag wurden die Arbeiten auf dem Werftgelände vorzeitig eingestellt - "aus Sicherheitsgründen", sagt Brandt. "Wir hatten Angst, dass sich bei dem Sturm ein Stück Dach löst und jemanden verletzt." Am Sonntag war der Wasserstand der Elbe neben dem Werftgelände drei Meter über mittlerem Hochwasser, berichtet der 40-Jährige. "Das Gelände wurde nicht überflutet."