Feuerwehren: Kirchwerder-Nord und -Süd sowie Reitbrook erhalten niedrige Spezialanfertigungen
Klein, aber oho: Die Freiwilligen Feuerwehren Kirchwerder-Süd und -Nord sowie Reitbrook haben neue Fahrzeuge bekommen. Da die Fahrzeughallen der Brandschützer mit etwas über drei Meter Deckenhöhe sehr niedrig sind, mussten Fahrzeugtypen her, die den alten Häusern entsprechen. Die Stadt Hamburg hat für die Freiwilligen Feuerwehren in Hamburg deshalb insgesamt neun Fahrzeuge mit einer Höhe von jeweils knapp drei Metern bauen lassen - gut 30 Zentimeter niedriger als die Standard-Ausführung.
Die Sonderanfertigungen sind einzigartig in Deutschland und heißen LF KatS HH (Löschfahrzeug Katastrophenschutz Hamburg). Die Fahrzeuge können bei Lösch- und Katastrophenschutzeinsätzen gefahren werden. Die neuen, 290 PS starken Wagen haben es in sich und stecken sprichwörtlich bis unter die Decke voll hochmoderner Technik. So können sich zwei Atemschutzträger schon auf der Fahrt zum Einsatzort startbereit machen.
Auch die Stromzufuhr bei Einsätzen wird nun vereinfacht, da die neuen Fahrzeuge jeweils mit einem Stromaggregat ausgestattet sind. Beim sogenannten Erstangriff wird ebenfalls kostbare Zeit gespart, da die Fahrzeuge über einen 1600-Liter-Tank verfügen und mit einer Feuerlöschkreiselpumpe ausgestattet sind, die 2000 Liter Löschwasser in der Minute aus Hydranten oder Gewässern fördert.
Neu ist auch, dass der erste Löschtrupp schon mit einem formstabilen, 30 Meter langen Angriffsschlauch mit den Löscharbeiten starten kann, während ein weiterer Trupp Schläuche ausrollt und die Schlauchstecksysteme für die weiteren Löscharbeiten zusammenfügt. Dank des Allradantriebs kann das LF KatS HH Wassertiefen bis zu 80 Zentimeter durchfahren.
"Die neuen Fahrzeuge sind ein Quantensprung für uns Feuerwehrleute", sagt Wolfgang Neustadt, Gerätewart der Freiwilligen Feuerwehr Kirchwerder-Nord. Die alten Fahrzeuge, die bereits 28 bis 30 Jahre bei den Hamburger Wehren im Einsatz sind, wurden nun ausrangiert. Die neuen Löschfahrzeuge rücken bei Einsätzen als zweites Fahrzeug aus. In den kommenden sechs bis acht Wochen werden die Feuerwehrleute geschult, um mit der neuen, hochmodernen Technik zurechtzukommen.
"In den Spezialanfertigungen ist alles komprimierter, kompakter. An der Ausrüstung wurde nicht gespart", sagt Bernd Rieck, Wehrführer der FF Kirchwerder-Süd. Auch für die Wagenbesatzung - zwei Feuerwehrleute vorn, sieben hinten - ist genug Platz. Stehen ist in den "kleinen" Fahrzeugen allerdings nicht möglich.