Biker Union: “Stammtisch Hamburg-Vierlande“ feiert morgen 20-jähriges Bestehen

Seit 20 Jahren setzen sie sich für die Interessen der Motorradfahrer ein und vermitteln, wenn es Streit zwischen Bikern, Behörden und Anwohnern gibt. Das 20-jährige Bestehen des Stammtisches soll nun groß gefeiert werden - am Sonnabend, 14 Uhr, auf dem Gokarthof am Neuengammer Hausdeich 101.

Etwa ein Dutzend Biker aus Bergedorf und Umgebung bilden den "Stammtisch Hamburg-Vierlande", darunter Gründungsmitglied Jens "Kensy" Scheer (53) aus Altengamme, im wirklichen Leben Blumenhändler. Was Biker von Motorradfahrern unterscheidet? "Biker zu sein ist ein Lebensgefühl. Motorradfahrer wollen nur fahren", sagt Petra "Pedi" Möller (51), die in der Gastronomie arbeitet.

Die Motorradfahrer treffen sich an jedem dritten Mittwoch im Monat ab 19.30 Uhr im Gasthof zum Elbdeich, Neuengammer Hausdeich 2, zu ihrem Stammtisch. "Jeder Motorradfahrer ist willkommen", sagt Scheer.

Während es in Motorradclubs um die gemeinsame Freizeitgestaltung geht, sind die Mitglieder der Biker Union politisch aktiv. Der "Stammtisch Vierlande" wurde Ende 1993 gegründet, als in den Vier- und Marschlanden die Sperrung des Hauptdeichs für Motorräder diskutiert wurde. "Damals war gerade ein Bereich der Elbuferstraße in Hitzacker gesperrt worden. Bis heute dürfen dort am Wochenende keine Motorräder fahren", sagt Martin Scheibe (47), Außendienstler aus Altengamme.

Damals hätten Motorradfahrer "den Hahn aufgedreht wie die Bekloppten", sagt Scheibe und fügt hinzu: "Die Polizei hatte zu der Zeit keine Laser-Messgeräte im Einsatz. Das hat sich alles geändert. Es ist heute deutlich ruhiger."

Das ist auch der Vierlande-Gruppe der Biker Union zu verdanken. Sie hat oft gegen die "schwarzen Schafe" unter den Motorradfahrern protestiert, "Über den Deich mit weniger Lärm" plakatiert, Aktionen gegen Raser mit Polizei und Politik auf die Beine gestellt.

Ein weiteres wichtiges Thema ist für die Biker Sicherheit. "Wir fahren zum Saisonstart mit Gleichgesinnten im Konvoi durch das Landgebiet, um auf die Motorradfahrer hinzuweisen", sagt Reinald Bodien (47), Möbelmonteur. Außerdem verteilen die Freunde der PS-starken Zweiräder regelmäßig Broschüren mit Sicherheitstipps an Tankstellen und Fahrschulen.

"Zu unserer Geburtstagsparty ist Jedermann willkommen. Die Polizeiposten im Landgebiet, die Bergedorfer Verkehrspolizei und die Politiker aus dem Ortsausschuss haben wir eigens eingeladen", sagt Scheer. Er rechnet mit 100 Besuchern. Sie können sich über Speisen und Getränke zu fairen Preisen, "Dosenmucke" (aus dem CD-Player), Infomaterialien der Biker Union und Gespräche mit den Motorradfahrern freuen. Um 15 Uhr wollen die Kradfahrer eine einstündige Rundfahrt durch die Vier- und Marschlande machen.

Scheer: "Udo Voß, der Wirt unserer Stammkneipe, stellt einen Getränkewagen auf. Die Gaststätte Schween spendet Lebensmittel für das Frühstück am Sonntagmorgen." Denn die Stammtisch-Crew erwartet auch Biker von außerhalb, die auf dem Gelände des Gokarthofes in Zelten übernachten werden. Wer mag, kann während der Fete für den Erdlandschen Hof, ein Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung in Neuengamme, spenden. Der Stammtisch hat einen guten Draht zu der Einrichtung. Weitere Infos zu der Party und zu dem Stammtisch gibt es bei Scheer unter Telefon 01 71 5 29 60 91.

Die Biker Union, gegründet 1986, ist die größte Interessenvertretung für Motorradfahrer in Deutschland. Derzeit sind in dem Verein mehr als 4000 Mitglieder, darunter ein Dutzend Clubs, organisiert.